Lehmboden, Sickerleitung vs. Sickerschacht

Lieber Hausbauer

Als ich Deine obigen Beiträge gelesen habe, bin ich fast von meinem Bürostuhl gefallen. Also, das mit zwei Pumpen ist doch eine Superidee...... für den Pumpenlieferanten. Auch Dein Stromproduzent wird sich freuen, denn treue Kunden sind doch allemal gerne gesehen. Aber ob Du am Schluss mit dieser Installation glücklich werden kannst, wage ich in höchstem Masse anzuzweifeln. Meteor- und Sickerwasser zu pumpen ist wohl die grösste Schnapsidee, welche ich hier gelesen habe. Bei Schmutzwasser lässt es sich halt hie und da nicht umgehen. Da haben wir auch gerade wieder einmal einen solchen Fall.

Mach eine braune Wanne mit Bentonitfolien. Das Verfahren ist auch auf Wikipedia recht gut beschrieben. Wir haben das vor zehn Jahren bei einer Villa im stehenden Wasser am Zürichsee so geplant und durch eine gute, spezialiisierte Firma ausführen lassen. Unter dem Namen Käppeli Bautenschutz in Seewen findest Du die schweizweit tätige, kompetente Firma, welche Dich diesbezüglich beraten und mit den entsprechenden Materialien beliefern kann.

Viel Erfolg, Urs Tischhauser

 
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Lieber Urs

Googeln hat ergeben, dass Käppeli inzwischen Tonazzi heisst. Das aber nur am Rand.

Die «braune Wanne» kannte ich bisher nicht. Ich kenne die weisse, "schwarze" und gelbe Wanne. (schwarz abkleben habe ich noch nie jemanden schwarze Wanne sagen hören, darum die Anführungszeichen). Bentonit als Dichtung kenne ich sonst nur in dickeren Lagen für Deponien (und natürlich für die Nagra) und Dämme.

Die Website schweigt sich über die Vorteile gegenüber weiss, schwarz und gelb aus. Kannst Du etwas dazu sagen?

Haba

 
Wenn wir grad am Empfehlen sind mach ich doch damit weiter.

Suter Bautenschutz in Horgen ist absolut Top.

Hab sie seit 20 Jahren teils mehrmals jährlich für Abdichtungsarbeiten.

Lg Turbo

 
Lieber Haba

Danke für die Info betreffend Käppeli. Bin allerdings der Meinung das die Firma immer noch unter diesem Namen existiert. http://www.kaeppeli.ch/ (Da ich nicht Aktionär der Firma bin sollte dies kein Verstoss gegen die AGB sein, oder Haba? /emoticons/default_additional/145.gif )

Unter http://wba.de/abdichtungssysteme/dual-seal/findest Du das von uns angewandte Produkt. Auf eine HDPE Folie wird Bentonit aus Wyoming aufgebracht. Das Geniale daran ist, dass die "Braune Wanne" eigentlich (nahezu) tubelischer ist, was mit all den Leuchten auf dem Bau ein grosser Vorteil ist. Wenn man die Kosten mit einer "Schwarzen Wanne" (Bitumenabdichtung) vergleicht ist die "Braune Wanne" doch relativ günstig. In Kombination mit einer "Weissen Wanne" (Betonabdichtung mittels wasserdichtem Beton) stellt sie eine äusserst effiziente Kombination dar.

Die gelbe Wanne kenne ich dafür nicht aus eigener Erfahrung. Hast Du Erfahrungen damit?

Den Begriff Schwarze Wanne kennen natürlich vor allem die Jungs aus dem Grossen Kanton. Aber dafür sind zwei Betonschalen mit dazwischenliegender Bitumenabdichtung vonnöten, was natürlich ein Schweinegeld kostet. Alles andere mit einer Betonschale und aussenliegender bituminöser Abdichtung gilt nciht als "Schwarze Wanne".

Schönen Abend, Urs

 
Merci für die "kurze" Erklärung haba

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Urs und weitere Mitleser

Wir entfernen uns zwar langsam aber sicher vom Threadthema. Trotzdem.

Danke Urs, für die Erläuterungen.

Ich glaube trotzdem, dass Du die Firma meinst, welche schreibt «Die Tonazzi AG wurde 1992 als Käppeli Bautenschutz und Umwelttechnik AG gegründet.» - Käppeli Bau ist einfach ein seriöses Bauunternehmen, welche das Zeug sicher ebenfalls verlegen kann.

Und: Ich bin hier nicht der grosse Zampano, welcher sagt, was geht wegen den AGB. (Welcome back, Tosci!) Produkte-Infos helfen allen. Plumpe Werbung hilft hingegen niemandem. Persönlich bin ich nicht gegen Links, ich würd' sie nicht verknüpfen. aber jeder anständige Browser heutzutage erkennt Links auch, wenn sie keine sind... Item.

Gelbe Wanne: relativ neues Sika-Produkt (mit entsprechenden Kosten...): Gelbe Folie als elastische Dichtschicht. Hauptvorteil: Das Ding verbindet sich untrennbar mit dem Beton, muss also nicht geklebt werden, sondern wird einfach in die Schalung gelegt. Rissüberbrückend. Wir (bzw. der Hochbau-Ing, wir waren seine Subplaner) haben das verwendet:

· Überbauung auf einem ehemaligen Deponiestandort mit viel Ton und Radonrisiko. Das Ding soll scheints radondicht sein! Allerdings haben die Behörden trotzdem einen belüfteten Kriechkeller vorgeschrieben, damit nix passiert. Kriechkeller ist nicht geöffnet.

· Zum Dichten einer Aussenwand, welche wegen zwei Massproblemen (Architekten sollten nicht während dem Planungsprozess noch Achsen schieben! Und der Vermesser sollte seine Instrumente beherrschen!) statt 25 nur noch 7cm dick wird.

Nachteil: Keine Nase hat eine Ahnung, wie und ob man das in 40 Jahren bei einem Rückbau vernünftig trennen kann... Was dann nochmals Kosten verursachen dürfte.

@Moudi:

Die Lösung ist noch einfacher. Für die Wasserhaltung während der Bauzeit Drainagegräben mit Drainflex, Geröllumhüllung und Geotextil machen. Zur Sicherheit bei den Hinterfüllungsarbeiten kann man ja doch noch einen Spülstutzen anbringen. Die muss man ja nicht ausbauen... Nur mit dem Ableiten ist es so seine Sache. In der Regel bewässert man dann einfach den Strassenkoffer mit dieser Versickerung. Was ja eine prima Versickerung ergibt... ABER. für den Regenwetterfall sollte man das UG trotz allem dicht ausbilden. Frag mich nicht, was sich die Leute alle überlegen, die einfahc ein Beton-UG bauen, ohne anständige Dichtung.

Haba

 
Wow, so viele Antworten! Danke.

In der Zwischenzeit haben wir von der Baukommission den Vorschlag erhalten, das Wasser direkt auf der Parzelle in einem Versickerungsschacht mit einer 5m3 Sickerpackung versickern zu lassen. Der Vorschlag kommt von einem Gärtner, der selber in der Baukommission ist und solche Lösung in der Umgebung mehrfach ausgeführt hat.

Nun frage ich mich als Laie, wenn das Wasser nicht versickern kann dann sucht es sich doch irgend einen Weg, was passiert wenn es dann Schaden beim Nachbar verursacht? Bei meinem Haus mache ich mir weniger Sorgen, ist nun alles Wasserdicht. Wer haftet dafür?

Danke

 
Ja, lieber Hausbauer

Solche "Versickerungs-"Anlagen (beachte die Anführungszeichen) haben wir auch schon geplant.

Wenn im «Blaulehm» (Deine Bezeichung) nichts weggeht, geht auch nichts weg. Natürlcih macht ein Gärtner gerne ein Loch und liefert Geröll für die Sickerpackung.

Wenn Du auf Anordnung der Gemeinde (Anordnung ist nicht einfach ein Vorschlag) das tust, dann gehorchst Du nur. Dann solltest Du aus dem Schneider sein. Hingegen wenn es Deine Versickerung ist und halt einfach jemand (z.B. die Behörde) eine Idee geliefert hat, bist Du natürlich verantwortlich. (Allerdings muss der Nachbar Dir nachweisen, dass es Dein Wasser ist. Auch nicht so einfach... aber darauf würd' ich nicht vertrauen.)

Nach den Bildern zu Urteilen, hast Du ja schon den Bagger vor Ort. Ich hoffe immer noch: Der Sickerversuch wird dann nämlich einfach: Geologen kommen lassen, Loch baggern, mit Wasser von der Baustelleninstallation füllen, Geologe beobachtet, wieviel Wasser weggeht. Dann weisst Du auch, ob / wieviel Wasser weggeht.

Andernfalls brauchst Du sowieso einen Notüberlauf... wohin?

Haba