Wassereinbruch im Kellergeschoss - Ist eine Sickerleitung Stand der Technik?

cirilfab

Mitglied
09. Juli 2012
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Hallo liebes Forum-Team,

Suche dringend Rat zu einem Wasserschaden in unserem Neubau (2-jährig). Durch heftige Regenfälle in den vergangenen Tagen hat sich wohl im umliegenden Erdreich (ca. 30cm Humus, danach nur noch Lehm) Wasser angestaut und hat sich den Weg in unseren Keller gesucht. Dabei wurde der Eintritt des Wassers bei zwei grossen Lichtschächten gesehen, i.e. die Lichtschächte sind zwei senkrechte Mauern bis zur Bodenplatte des EFH und mit Schroppen und Flies am Hang des Lichtschachts befestigt. seitens des GU wurde eruriert, dass dies nun bei den heftigen Regenfällen zu einer Art "Badewanne" geworden ist und das Wasser aufgrund des Lehmbodens nichts mehr versickern konnte. Zur Zeit wird unser Keller trocken gelegt, i.e. Unterboden ausgeblasen.

Für mich stellt sich die Frage, ob hier seitens des GU ein Planungsfehler oder sogar fahrlässig gehandelt wurde, da einerseits bekannt war, dass die BOdenbeschaffenheit (Lehm) ein versickern von Wasser kaum ermöglicht, bei den anderen Häusern vom selben GU in der Strasse zum Teil Sickerleitungen eingebracht wurden, und andererseits bei unserem EFH bewusst auf eine Sickerleitung verzichtet wurde.

Unser EFH wurde an einer Hanglage gebaut und Wasser kann durchaus vom Hang her an das Haus gerandrücken.

Wie wird das von Euch gesehen; könnte man hier darauf pledieren, dass nachträglich eine Sickerleitung eingebaut wird,d a diese nach aktuellem Stand der Technik bei der bekannten BOdenbeschaffenheit hätte eingebaut werden sollen?

Danke und Grüsse,

cirilfab

 
Hallo cirilfab

Wie Puma bereits angemerkt hat, sind nicht mehr überall Sickerleitungen erlaubt. Grundsätzlich ist der Bauherr (in deinem Fall der GU) verpflichtet, dass der Baugrund zu begutachten ist. Dies gilt nicht nur für die Tragfähigkeit, sondern eben auch für die Versickerung. Unter gewissen Umständen ist auch ein Versickerungsversuch durchzuführen. Bei so einer Hanglage wie Du sie beschreibst ist ebenfalls mit drückendem Wasser zu rechnen, in diesem Fall muss der Keller und besonders die Durchführungen gegen drückendes Dicht ausgeführt werden. Ebenfalls wäre zu klären ob diese Gefährdung durch Wasser bereits in einer kantonalen Gefahrenkarte vermerkt ist. Dann hätten natürlich entsprechende Massnahmen geplant werden müssen.

Um dies detailliert zu Beantworten müsste man aber mehr Daten und Fakten haben.

Gruss Bauprofi

 
Ich bin kein Freund von Sickerleitungen. Lieber baue ich einen Wasserdichten Keller (doch, das funktioniert ganz gut!) Oder dann, gerade bei Liegenschaften am Hang packe ich das auf eine gut verdichtete Schicht Schottersteine, damit das Hangwasser gesamelt den gewohnten Weg (von oben nach unten... /emoticons/default_rolleyes.gif ) ohne Hindernisse gehen, und am Schluss auch das Ablaufen, allenfalls in die Kanalisation geregelt fliessen kann. Dies ist auch in Gemeinden, die diese Variante eigentlich nicht dulden mit guten Argumenten möglich. Und auch dieses System funktioniert hervorragend!

Ob du eine Sickerleitung durchsetzen kannst, wage ich zu bezweifeln. Aber ein gut montiertes Fenster sollte stehendes Wasser schon einige Stunden vom Eindringen in die Kellerräume hindern können. Ich würde dies Reklamieren und eine Abdichtung zwischen Fenster und Aussenwand als Lösungsvorschlag verlangen.

liebs Grüessli, jomazi

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Aber ein gut montiertes Fenster sollte stehendes Wasser schon einige Stunden vom Eindringen in die Kellerräume hindern können. Ich würde dies Reklamieren und eine Abdichtung zwischen Fenster und Aussenwand als Lösungsvorschlag verlangen.
Guten Morgen,

sorry, aber das ist keine Lösung des Problems. So wie das beschrieben wird, staut sich das Wasser auf. Ich gehen mal, ohne nähere Angaben zu haben, davon aus, dass das Fenster irgendwo im oberen Bereich des Kellers ist. Das heisst, das Gebäude steht völlig im Wasser - also hat es Auftrieb bekommen. Das ist statisch eine ganz andere Sache als ein normal im Erdreich stehendes Gebäude. Hier hilft nur eine Ableitung des Wassers, alles andere funktioniert nicht.

@jomazi: Wie baust Du einen wasserdichten Keller in einem solchen Fall auf?

Gruss

Ralph

 
Hi Ralph

bei uns wurde mit Mager Beton (Schotter) eine Ableitung unter und rund um die Gebäudesolle erstellt.

Bei einer Hanglage geht das in der Ebene nicht.

Ein aufschwimmen sollte beim Bau durch den Statiker abgeklärt sein.