Grober Pfusch beim Hausbau

Das Handwerk müsste endlich wieder geachtet und guten Handwerkern auch entsprechende Löhne bezahlt werden, so, dass gar kein Anreiz besteht, weg vom Beruf, weg von den schmutzigen Händen zu kommen.
Hallo Zusammen

Danke Makassar, schön das zu lesen.

AAAberr:

Ich schätze mal, in jedem dritten Beitrag hier im Forum geht es darum, dass das alles zu teuer ist, dass jeder Handwerker nur da ist, um die armen Häuslebauer abzuzocken und dass es gerade in Deutschland alles viel billiger ist.

Also nutzt man die Schweizer Firmen für die Beratung und schimpft dann hier, weil sich die das bezahlen lassen - liefern sollen sie ja nicht, da zu teuer (siehe auch diverse Küchentreads).

Ich finde auf unseren Baustellen Deutsche - meist aus der ehemaligen DDR (Plattenleger, Flachdach, Sanitär); Italiener, Portugiesen (Gipser, Maurer); Unterlagsbödeler (ex Jugoslawien); Polen,Rumänen (Fassadenbau) und so weiter und so fort. Es ist für uns als Bauleiter schon sehr schwierig geworden, mit denen zu kommunizieren, da auch die Vorarbeiter und Poliere (?) in der selben oder noch anderen Fremdsprachen sprechen. Wir versuchen fast verzweifelt das bereits in der Submissions- und Vertragsverhandlung zu unterbinden, leider ist das kaum möglich.

Ich bin so weit dass ich mich schon auf die Holzbauarbeiten der einen Baustelle freue, da wird dann wieder einmal Berndeutsch gesprochen, der Zimmereibetrieb beschäftigt fast ausnahmslos Schweizer Mitarbeiter./emoticons/default_rolleyes.gif

Das Problem ist aber schon vor der Ausführung am Bau.

Kaum hat sich der Interessent entschieden, zu bauen - nachdem er vorher lange Zeit hin und her überlegt hat - will er schon einziehen.

"Was 8 Monate benötigen Sie? Geht das nicht schneller - wissen Sie die Zinsen...."

Dann "pressierts", die Bauschäden werden bereits auf den Plänen gezeichnet. Wie soll man das verhindern? Mehr Zeit ist meist nicht.....

Wir haben in meiner Zeit in der Bauunternehmung viele Male bei Verhandlungen gespottet: Der erste LKW bringt den Bagger für den Aushub, der zweite die Möbel.........

Wie aber wollen wir hier in der kleinen dummen Schweiz auch sauber und korrekt bauen - wir sind ja zu dumm, um schon nur die Dinge beim richtigen Namen zu nennen

(Unterlagsböden, Plättli etc.......)

Gruss

Ralph

PS: um da noch ein bisschen zu spotten

Auf jeder guten Baustelle arbeitet ein Polier. Als SVP - Bundesrat tuts auch ein gewöhnlicher Maurer:p

 
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RalphM, ich kann deinen Beitrag nur unterschreiben.

Ich bin seit über 30 Jahren in einer kleinen Handwerks-KMU tätig, was ich da alles schon erlebt habe, geht bald auf keine Kuhhaut mehr.

Ich weiss, dass nicht alles Gold ist, was glänzt - aber es ist genau so, wie du schreibst. Und wenn du als Handwerker noch die Ehre im "Ranzen" hast, gute, korrekte Arbeit abzuliefern, wirst du im Preis gedrückt bis zum geht-nicht-mehr. Wir sind eine Hochpreisinsel, ja, aber wir müssen unseren Arbeitern auch Löhne zahlen, damit sie ihren Verpflichtungen nachkommen können. Wir müssen Steuern und Abgaben zahlen und wir können nicht billig im Ausland unsere Rohprodukte einkaufen. Also nix da, mit billigem Material ohne MWSt aus den umliegenden Ländern.

Es gibt zwar auch unter den "Ausländern" gute Fachkräfte, aber die sind wirklich dünn gesät.

Und wenn ich dann teilweise sehe, wie ein günstiger Polen-Stahlbau aussieht, wundern mich die Preise wirklich nicht mehr. Ich würde mich jedenfalls nie getrauen, so ein Gewerk abzugeben und ich bewundere teilweise die abnehmenden Behörden, was die da so akzeptieren. Uns würde die Hölle heiss gemacht, würden wir solch eine Arbeit abliefern.

Ich wundere mich schon lange nicht mehr über z. B. hier geschilderte Schäden, Pfusch, eingestürzte Hallendächer, etc.! Ich hoffe bei manchem Bau einfach nur, dass der Schaden möglichst gering bleibt und keine Menschenleben fordert.

Und zum Schluss, ja, ich mags auch gern günstig, aber günstig ist relativ. Wenn der Preis der Arbeit angemessen ist, kann es eben trotzdem günstig sein. Und zwischen günstig und billig gibts einen riesigen Unterschied, manchmal kann der sogar Leben retten!

 
RalphM, mag vielleicht teilweise ein Körnchen Wahrheit haben. Gedrückt haben wir nicht, wir haben Redimensioniert, also das Haus verkleinert, d.h. mehr als 110 m2 braucht man zum wohnen nun wirklich nicht, noch ist ein Garten vorhanden, eine Terrasse, zudem eine Doppelgarage, wir sind ebenerdig und nur unsere Autos sind da untergebracht. Die Erfahrung mit dem Schlüssel ob die Farbe hält, muss ich nicht nochmals machen. Mann ich hab 7 Jahre nach dem Bauplatz gesucht, alle Vorgaben waren erfüllt, ausser: keine Leitungen durch UNSER Grundstück, aber auch damit kann man leben. Auf dem Bau waren vom Bauersteller nur Schweizer Handwerker! Zulieferer kann schon der eine oder andere ursprünglich von einem andern Land gekommen sein. Im Dorf ist aufgefallen, dass die Männer und eine Frau entweder mal zusammen gepfiffen haben oder es wurde sogar gesungen. Was mich aber am meisten aufstellte: man hat nie fluchen gehört. Das kann ich unterschreiben. Eben das sind andere Aspekte, es muss schon ein Erlebnis sein in dieser Gemeinschaft ein Haus zu bauen.

 
... Die Aussage, im Ausland sei immer alles besser, hilft jeweils enorm.

Grundsätzlich haben auch die das selbe Problem. Auch Ihnen fehlen die qualifizierten Handwerker.

Es ist dir sicher nicht entgangen, dass es bereits abendfüllende Realityshows über Bauschäden im Deutschen Fernsehen gibt. Da kann man sich am Schicksal der geplagten Hausbesitzern ergötzen.

Falls du die "Ausland Variante" für deinen Hausbau wählst (Baukolonnen die für 8 Euro arbeiten, die du zur Erledigung der Garantiearbeiten ganz bestimmt nicht mehr erscheinen) wünsche ich dir gutes Gelinge.

Den, im Ausland ist bekanntlich immer alles besser ...
Spannend, wie einem die Worte im Mund umgedreht werden. Ich habe nie gesagt, im Ausland sei alles besser. Die Aussage war "In der Schweiz gibt's so viel Pfusch, weil wir so viele Akademiker haben". Meine Antwort simpel "stimmt nicht, wir haben viel weniger Akademiker als im Ausland". Die Aussage war einfach falsch bzw. der Pfusch ist ganz sicher nicht mit der Anzahl Akademiker zu tun.

Und nur so nebenbei, wir haben mit rein Schweizer Firmen gebaut und die meisten davon kommen aus dem Hausstandort oder den Nachbardörfern. Wir wollten das bewusst so, und wir haben aber auch unsere Lektion gelernt. So waren die drei günstigsten Handwerksbetriebe (Gärtner, Maler, Parkettleger) die mit Abstand besten und die würde ich sofort jedem weiterempfehlen. Die beiden sehr teuren Betriebe (Fensterbauer und Plättlileger) würden wir niemals wieder nehmen. Irgendwie kann's auch nicht am Geld liegen. Vielleicht an der Gier, dass man trotz teuren Tarifen halt trotzdem viel zu viele Projekte annimmt und dadurch unmöglich Qualität leisten kann. Irgendwer muss sich bei denen eine goldene Nase verdienen und wenn's nicht die Handwerker sind, dann sind's wohl die Eigentümer.

 
Koenntest Du Deine pauschalen Aussagen betr. Interessenverbaenden und Lobbies etwas praezisieren oder konkretisieren?
Das hat da schon ein anderer gut erklärt:

Wir sind eine Hochpreisinsel, ja, aber wir müssen unseren Arbeitern auch Löhne zahlen, damit sie ihren Verpflichtungen nachkommen können. Wir müssen Steuern und Abgaben zahlen und wir können nicht billig im Ausland unsere Rohprodukte einkaufen. Also nix da, mit billigem Material ohne MWSt aus den umliegenden Ländern.
Da stellt sich bei mir folgende Fragen:

- Die Mehrwertsteuer ist in europäischen Ausland viel höher, ja meistens mehr als doppelt so hoch.

- Die Unternehmenssteuern in der Schweiz sind massiv geringer als im Europäischen Ausland.

- Die Einkommenssteuern sind ebenfalls deutlich geringer als im europäischen Ausland.

---> Also an der Steuerlast kann's sicher nicht liegen. Auch wenn's die Unternehmen immer wieder wiederholen, wird's einfach nicht wahrer.

Und dann eben den Punkt von Fred aufzunehmen: Warum kann denn niemand der Handwerker alle Ware grau importieren? Genau: Marktschranken. Und das ist mein Punkt. Man muss nicht etwas verbieten, nur um es zu verhindern. Man kann das mit Baunormen steuern (beispiel Strom), mit der Struktur von Vertriebskanälen (Beispiel: Sanitärartikel) und Vertriebsrabatten und mit einer gesunden Lobby (Beispiel Auftragsvergabe öffentlicher Sektor).

 
Wir haben ein gutes System von Lobbyisten?

Die Auftragsvergabe im öffentlichen Sektor empfindest du als gut?

Ich bin der Meinung, gerade wegen des Lobbytums sinken unsere Preise nicht, da ist viel zu viel Geld zu verdienen.

Und die Auftragsvergaben von Bund/Kanton/Gemeinden sind ein Witz. Ich habs erlebt und kann dankend darauf verzichten.

 
Warum kann denn niemand der Handwerker alle Ware grau importieren? Genau: Marktschranken. Und das ist mein Punkt. Man muss nicht etwas verbieten, nur um es zu verhindern. Man kann das mit Baunormen steuern (beispiel Strom), mit der Struktur von Vertriebskanälen (Beispiel: Sanitärartikel) und Vertriebsrabatten und mit einer gesunden Lobby (Beispiel Auftragsvergabe öffentlicher Sektor).
Hallo gfc:

das kannst Du aber nicht dem Handwerker anlasten - der macht sich die Schranken nicht freiwillig. Natürlich werden da Produkte aus dem Ausland importiert

- Kies aus dem Elsass

- Backsteine aus Italien

- Holz aus Österreich

- Baustahl aus Deutschland

- Stahlträger aus Luxemburg

- Granit aus China (billiger) oder Portugal ( ein bisschen teurer)

- Jurakalk aus Deutschland

- Lärmschutzwände aus Polen

um nur einige wenige zu nennen.

Bei gewissen Produkten frage ich mich dann, wie es wohl um die Transportkosten steht, wenn das Zeugs quer durch Europa gekarrt wird, von Übersee nicht zu reden.

Es steht Dir frei, Sanitärartikel in Deutschland auszuwählen und zu importieren; Küchen und anderes mehr

Das hat aber nichts mit Baupfusch zu tun, sondern mit Kosten im Einkauf.

Die Problematik ist doch auch die, dass es keine standartisierte und normierte Bauabläufe gibt. Natürlich gibt es Normen, die sich durch andere Normen umgehen lassen oder schlimmer umgehen werden müssen.

Beispiel Türschwellen auf Dachterrassen: Die Norm für die Abdichtung besagt, dass mindesten 65 mm über die oberste Dachschicht (z. Bsp. Platten) abgedichtet werden muss. Die Norm über die Rollstuhlgängigkeit schweibt eine maximals Schwellenhöhe von 25 mm vor. Ja was nun?

Austrocknungszeit Unterlagsböden mindestens 8 - 10 Wochen nach den neuen Vorschriften. Was soll das - ich will doch nicht so lange auf meine neue Wohnung / mein EFH warten! (Wenn dann Schimmel entsteht ist ja der Handwerker schuld)

Jeder Architekt macht andere Details, jeder hat für eine Baukonstruktion andere Lösungen. Das ist in etwa so, wie bei jeder Automarke, ja bei jedem Typen mal die Bremse links mal rechts mal in der mitte ist, ab und zu das Gaspedal auf dem Rücksitz.

Wir sind nun (endlich) auch daran, intern die Konstruktionen zu standardisieren - für unseren Betrieb. Dazu holen wir die Unternehmer der einzelnen Arbeitsgattungen zu uns und diskutieren das durch. Ausschreibungen werden alle nach dem selben Standard gemacht. das vereinfacht unsere Arbeit, aber auch die der Handwerker. Wir versuchen, so die Fehlerquote zu senken, die Überwachung zu vereinfachen, Zeit zu sparen und zuletzt ein besseres Produkt abzuliefern.

Eines der Objekte ist mein eigenes Haus................

@Fred + Tobi: Hut ab - leider ist es im Moment bei den wenigsten Bauten so.

Gruss

Ralph

im Übrigen: Wenn die Baulobby nur annähernd an die der Pharmaindustrie heranreichen würde, könnte sich hier im Forum vermutlich noch 10 % ein Haus bauen - ich auch nicht mehr.

 
Ralph, der letzte Satz, wenn nur annähernd an die Pharmaindustrie usw. Noch 10% ein Haus bauen? Ja haben wir denn das Land? Bedenke bitte, unser Grundstück wäre für zwei Häuser vorgesehen, ich wollte nicht so nah ein weiteres Haus darum haben wir den ganzen Plätz erworben, bezahlt und jetzt ist alles eingetragen.

ABER, man ist nicht von Natur aus Egoist, man wird dazu gemacht. Trotzdem das Haus ist bereits weitergegeben, die Erbfolge ist bereits fixiert, wer kann das auch sagen? Ich Egoist? glaube kaum...

 
Ich finde auf unseren Baustellen Deutsche - meist aus der ehemaligen DDR (Plattenleger, Flachdach, Sanitär); Italiener, Portugiesen (Gipser, Maurer); Unterlagsbödeler (ex Jugoslawien); Polen,Rumänen (Fassadenbau) und so weiter und so fort. Es ist für uns als Bauleiter schon sehr schwierig geworden, mit denen zu kommunizieren, da auch die Vorarbeiter und Poliere (?) in der selben oder noch anderen Fremdsprachen sprechen. Wir versuchen fast verzweifelt das bereits in der Submissions- und Vertragsverhandlung zu unterbinden, leider ist das kaum möglich.

Ich bin so weit dass ich mich schon auf die Holzbauarbeiten der einen Baustelle freue, da wird dann wieder einmal Berndeutsch gesprochen, der Zimmereibetrieb beschäftigt fast ausnahmslos Schweizer Mitarbeiter./emoticons/default_rolleyes.gif
Den Punkt kann ich gut nachvollziehen. Bei uns in der Softwarebranche gehts genau so: Wir beschäftigen lieber hauffenweise Entwickler an Standorten weit weit weg von hier weil die einen günstigen Stundensatz haben, verstehen uns aber nur sehr schwer weil beide Seiten ihr "eigenes" Englisch sprechen und andere "Grundbedrüfnisse" an qualitätsvorstellungen haben. Dabei die gewünschten Spezifikationen rüber zu bringen und eine halbwegs gesunde Qualität zu erreichen dürfte auf dem Bau zwischen schweizer Auftraggeber und von weiter östlich stammenden (ja, viiiel weiter als Olten /emoticons/default_wink.png ) Handwerkern genau so schwierig sein (zumindest wenn man nicht den ganzen Tag daneben stehen möchte was den Preisvorteil wieder zunichte machen würde)

grüsse SaSo

 
Was auf dem Bau und einer Erstellung eines Bauwerks, egal ob Ein- oder Mehrfamilienhaus immer nur angepeilt wird ist der Preis. Das Motto:

Geiz ist geil, so wird auch hier gebaut.

Nur wer günstig anbietet kommt an die Reihe.

So sieht man heutzutage auf Großbaustellen 1 deutschen Polier, einen Vorarbeiter des ausländischen Subunternehmers und eine Horde von Bauarbeitern die oft noch nicht einmal Deutsch verstehen.

Man braucht ja nur in meinem Tread " So baut man heutzutage bei uns" hinein zu sehen was daraus entsteht.

Aber diese die an den Bau wirklich das Geld einsacken, dass sind Fachplaner, Architekten, Ingieneure und wenn ich mir die Protokolle der Besprechungen durchlese, dann Sträuben sich bei mir die Haare.

Man baut, urteilt darüber ( zwischenabnahmen) jeder gibt seinen Senf dazu, und der kleine Bauarbeiter kratzt sich den Kopf und fragt sich was er wieder falsch gemacht hat.

Aber es ist so, auch ein falsch eingeschlagener Nagel kann schon Pfusch bedeuten, insofern er eine Leitung trifft.

 
. Auf dem Bau waren vom Bauersteller nur Schweizer Handwerker! Zulieferer kann schon der eine oder andere ursprünglich von einem andern Land gekommen sein. Im Dorf ist aufgefallen, dass die Männer und eine Frau entweder mal zusammen gepfiffen haben oder es wurde sogar gesungen. Was mich aber am meisten aufstellte: man hat nie fluchen gehört. Das kann ich unterschreiben. Eben das sind andere Aspekte, es muss schon ein Erlebnis sein in dieser Gemeinschaft ein Haus zu bauen.
Hab ich doch geschrieben: Hut ab.

Bei meiner Bemerkung mit der Pharma - Industrie ging es klar um die Lobby - Arbeit. Wenn die Bauindustrie nur halbweg so gute Lobbyisten hätte, wäre es noch viel teurer - und Importe würden verhindert; wie einst (oder noch immer) bei den Autos.

 
Bei uns wurde

-ein Stück Terrasse vergessen zu betonieren (obwohl auf jedem Plan vermerkt)

-die Türen zu wenig hoch geplant (hat wohl jemand den Zargen oder Boden vergessen)

-das Dach hatte Gefälle, nur in die falsche Richtung

-die Terrasse hatte Gefälle, nur in die falsche Richtung

-Fenster falsch in die Devis übernommen (vom Fensterbauer gut gelöst, wir warten seit 18 Mt. auf versprochenes Geld von Bauleitung)

-der Abschluss vom Kamin wurde vergessen... bis zum ersten Regen als Wasser am Kamin runterlief...

-bestehende Aussenstromleitungen gingen verloren

-Eingangstür und Garagentor hatten wurden in falscher Farbe bestellt, wir sitzen auf den Zusatzkosten

-4 Garagen im Unterbaurecht nach 2 Jahren noch nicht ganz fertig gestellt

-vergessen, dass eine fast freistehende Badewanne auf 3 Seiten eine Abdeckung braucht. Mauer zu kurz geplant....

-die Fassade einfach zu wenig tief heruntergezogen wurde. Teerabschluss wozu?

-das Loch in der Fassade von der aussenstehenden Wärmepumpe wurde auch im 2. Winter von der Bauleitung nicht geschlossen

-wir auch 2 Jahre nach Fertigstellung des Flachdachs noch eine 15%ige Differenz bezüglich des MÜNDLICHEN Vertrags haben

-die Bauleitung nicht in der Lage war, 3 Zahlen (Total, Anteil A, Anteil /emoticons/default_cool.png korrekt zu kommunizieren und wir nun auf der Differenz sitzen

-Rechnungen bleiben einfach bei der Bauleitung liegen. Mahnungen auch. Bis dann eingeschriebene Briefe zu uns kommen.

-etc.

Das grösste Desaster (Schlichtungsfall) hatten wir aber mit einem Handwerker, "mit dem wir (Bauleitung) schon lange zusammenarbeiten und gut reden kann". Grobe Planungsmängel, Hin- und Hergeschiebe der Schuld, gegenseitige Abdeckung ("kann doch nicht gegen die Bauleitung vorgehen, sein Sohn ist bei mir im FC") versus "Der Handwerker will nichts machen bis die Zahlung erfolgt ist") und wir wurden mit dem Bauleitungspfusch zurückgelassen.

Zum Glück haben wir einen Handwerker gefunden, der den Pfusch behoben hat. Weil eine angenehme Arbeit ist das nicht und reicht wird man damit nicht. Die Korrekturen dazu haben wir bis jetzt alle selbst bezahlen müssen.

Um soviel Chaos anzurichten braucht es nicht schlechte Handwerker, sondern eine Bauleitung, die ihre Arbeit nicht macht oder nicht machen kann.

Aber jeder darf als Architekt auftreten, da es kein geschützter Beruf ist. Schlechte Stimmung hat man dann aber doch mit allen Handwerkern.

Zudem kommt dazu, dass die Qualität des Architekten oft auch in Relation zur Qualität seiner vorgeschlagenen Handwerker steht. Sprich sich die Probleme automatisch potenzieren.

Mit den von uns vorgeschlagenen Handwerkern (Fenster, Küche, Plattenarbeiten, Sanitäranlagen, ) hatten wir null Probleme, die Zusammenarbeit machte sogar SPASSS!

 
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oje, heavy & derb!

bauleitung ist das eine grundübel (die guten bauleiter verziehen sich lieber in andere rollen; schlipsträger oder branchen-wechsel. da schlichtweg der fussabstreifer für alle am bau beteiligten.

das andere übel (bei uns >60% der handwerker):

die (meisten) schweizer handwerker haben keinen berufsstolz mehr, und schon gar keine kundenorientierung.

wir hatten oft bei sachten hinweisen auf potentielle (oder verursachte) fehler nur ein schulterzucken erhalten.

hier wäre ein ansatzpunkt der verbände für sensibilisierung und weiterbildung!

auch bei uns gepaart mit einem bauleiter, der noch potential gehabt hätte.

wir hatten schlussendlich >>150h bauleitungs & architekturaufwände halt selber investiert.

tut doppelt weh, wenn man grundsatzentscheid fällte "nur lokale (teurere) handwerker" und am ende der tages der spass- und qualitätsfaktor mit ausländischen handwerker am höchsten wahr!!

für die ist beruf noch berufung und wissen auch um die zusammenhänge kundenzufriedenheit>weiterempfehlung>keinen-ärger.

...und wir hatten übrigens nonstop die baustelle mit sandwiches/getränk/aufrichte-fest versorgt.....

 
christof01 - ECHT wenn alles der Wahrheit entspricht, wäre direkt eine Besichtigung wert für Hausbauer als WARNUNG !

Ich hab mir schon überlegt, Baustellen mit Kamera zu verfolgen, um am Schluss eine Dokumentation dem Hausbauer zu überreichen. ABER da müsste vom Bauherrn ein Telefon erfolgen, sei auf dem Bau, das und das ist heute am entstehen. Viele vergessen, bauen bringt SCHULDEN, Vertrauen ist schneller zerstört als aufgebaut. Zudem Firmen am Bau beteiligt sehen nur ihren Verdienst, nicht alle aber oft ist es so, da ist eine Dokumentation ein grosser Vorteil.

Unser Bau wurde in 3'000 Fotos festgehalten !!!

Den Ausdruck kann ich mir sparen, irgendwann werde ich ein Album machen und da meine Gedanken zu den Bildern festhalten, die Digitalfotografie bringt enorme Vorteile.

Eine Anmerkung muss ich noch machen, ich bin Fotograf, hab mich immer mit Architektur beschäftigt, hab sogar das Museum Guggenheim in New York damals im Bild festgehalten, es war einfach ich lebte damals in NYC. Frank Lloyd Wright, ist ebenfalls im Bild. Wenn ich es nochmals nach NYC schaffe, werde ich bestimmt die beiden Metropolitan + Guggenheim besuchen.

Betr. unserem Bau, Ich kann alles und jedes nachschauen und auf den Tisch legen.

Wenn man also Deine Mängelliste liest, läuft's mir kalt den Rücken runter, da soll man wohnen, da soll man glücklich sein? Wer hat mehr gepfuscht, der Bauherr oder Architekt?

 
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Nun, über das was ihr schreibt, das sind Einfamilienhäuser, eigendlich kleine Projekte, wo eigendlich nicht viel schief laufen solle.

Aber ich wickel beruflich größere Projekte ab wo auch eine größere Masse an Wohnungen und Allgemeinanlagen hintersteckt.

Und da steckt auch weitaus mehr dahinter was dem "Wasserkopf" von Architekten, Ingieneuren und Fachplanern sowie Bauherrenvertretern anbetrifft.

Und das sind alles Studierte, die wahrscheinlich vorher noch nie einen Hammer in der Hand hatten und nur nach Vorschriften, Normen und anderen Bestimmungen urteilen.

Den Handwerkern wird es ein Graus, wenn gerade welche ankommen, die frisch von der Schule oder der Uni sind und bei den neuen Arbeitgeber nun Karriere machen möchten und dadurch alles besser machen wollen.

Da wird jahrzehntelanges Fachwissen herunterdezimiert, weil eben neue Sachen auf dem Markt sind und eben auch neue Verordnungen, von denen selbstverständlich kein Handwerker so schnell was weiss.

Vor einem Jahr noch so gemacht, nun muß es so sein weil sich wieder was geändert hat.

Und ich könnte eine ganze Latte davon aufzählen.

Aber Fehler, das machen diese Herren ja bekanntlich nie, es sind ja immer die Handwerker.

 
Ich glaube dass es mit Ethikkursen und Medientraining nicht getan ist.

 
Wer kann einem denn beratend zur Seite stehen, wenn man an seiner nagelneuen Etagenwohnung Pfusch vermutet? Es wurden bereits Luft- und Trittschallmessungen gemacht (in Auftrag gegeben vom Architekten..), die allesamt Werte in der Norm zeigten. Dennoch hören wir aus der Wohnung unter uns (!) fast alles it, reden, lachen, laufen, rennen, Waschmaschine etc pp. Mit einem geeichten Messgerät ermittelten wir Werte von in Spitze 49 dB in unserer Wohnung - und das an fast beliebiger Stelle innerhalb des Grundrisses.

Wer kann von fachlicher Seite das unabhängig prüfen, gibts allenfalls auch Adressen zu Fachstellen im Raum Rheinfelden AG ?

Herzliche Grüsse und vielen Dank!