Küchenumbau - Küche gesucht & Asbest Fragen

Negan1337

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08. Nov. 2020
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Hallo zusammen

Nach langer Suche hat es geklappt und wir ziehen nächstes Jahr in ein schönes Haus im Kanton Aargau aus dem Jahr 1983 ein. Nebst den Böden muss auch die Küche ersetzt werden. So wie die aussieht ist es vermutlich die erste seit 1983. Der Boden besteht aus Plättli, auch an den Wänden hat es viele Plättli. Wie schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass dort Asbest verwendet wurde? Oder auch beim Elektro Backofen?  Glücklicherweise haben wir perfekte Baupläne und Handbücher von damals die noch wie neu ausschauen. Das Haus wurde gemäss Handbuch aus den besten Materialien gebaut. So steht es wenigstens... war Asbest damals als "das Beste" angesehen oder eher eine Billiglösung? Ich lasse sowieso einen Asbest-Experten zwecks Proben holen...aber falls es evtl. noch irgendwo Asbest hätte, dass niemand bemerkt: bringt eine normale Staubmaske und ein normaler Luftreiniger zB von Philips etwas gegen die Fasern?

Unser Budget ist eher klein und wir möchten auch keine Jamie Oliver Shows drehen - die Küche darf TOTAL also nicht mehr wie 20'000 Fr kosten. Ich zweifle langsam daran ob eine Schweizer Küchenfirma etwas schönes und gutes zu diesem Preis anbieten kann. Hat jemand evtl. in Deutschland eine gute Adresse? 

Die neue Siemens iq700 Line gefällt uns und ist preislich attraktiver wie V-Zug etc. hat jemand evtl. diesbezüglich Erfahrungen?

Danke und liebe Grüsse!

 
Also CHF 20'000 inkl. Rückbau, neue Boden-/Wandbeläge, Elektriker sehe ich schwierig darstellbar.

Wir haben auch eine ganz einfache (und sehr) kleine Küche aus dem grossen Kanton (Bora Kochfeld und Mittelklasse Siemens Geschirrspühler und Combisteamer sowie freistehender Kühlschrank). Da hat die Küche alleine mit Montage um die CHF 18'000 gekostet. Dann kommen noch die ganzen anderen Arbeiten dazu.

 
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Hallo Negan1337

Bevor wir uns für einen Neubau entschieden, hatten wir lange ebenfalls mit dem Gedanken gespielt einen Altbau umzubauen. Dabei hatte ich auch mit dem Thema Asbestsanierung zu tun.

Die Verwendung von asbesthaltigen Baustoffen war früher in der Schweiz gang und gäbe, man wusste es nicht besser und hat diese Faser aufgrund vieler Vorteile über sehr, sehr lange Zeit verbaut. Spritzasbest wurde dann Mitte der 1970er verboten, asbesthaltige Erzeugnisse erst ab 1990 mit einer Übergangsfrist für spezielle Anwendungen bis 1995. Ein Bauunternehmer - welcher ebenfalls Asbestsanierungen durchführt - erzählte mir, dass es eine Liste mit mehr als 3'500 asbesthaltigen Produkten gibt, welche in der Schweiz bis zum Verbot auf dem Bau verwendet wurden. Meiner Meinung nach ist also eher davon auszugehen, dass man Glück hat wenn sich KEIN Asbest im Altbau findet, als umgekehrt.

Wenn man die asbesthaltige Oberfläche nicht mechanisch beschädigt, muss man nicht unbedingt sanieren. Bei mechanischer Beschädigung oder unsachgemässer Entfernung aber verteilen sich die unsichtbaren Fasern in der Raumluft und können dort viel Monate in hoher Konzentration vorhanden bleiben. Eine Staubmaske und normaler Luftreiniger wird Dir da meiner Meinung nach nichts bringen. Der Elektrobackofen kann sicher relativ einfach als ganzes entsorgt werden, dabei muss keine Faser beschädigt werden.

Vielleicht bin ich bezüglich Asbest etwas paranoid (oder Asbestsanierer geschädigt ;-), es war damals vor rund 2 Jahren bei uns aber ein grosses Thema und ich würde da wirklich auch als ambitionierter Heimwerker kein Risiko im Umgang mit dieser Faser eingehen...

Viel Erfolg!

PS: Schau Dir auch mal die IQ 500 Linie von Siemens an (baugleich zu Bosch Serie 6)...

 
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Also CHF 20'000 inkl. Rückbau, neue Boden-/Wandbeläge, Elektriker sehe ich schwierig darstellbar.

Wir haben auch eine ganz einfache (und sehr) kleine Küche aus dem grossen Kanton (Bora Kochfeld und Mittelklasse Siemens Geschirrspühler und Combisteamer sowie freistehender Kühlschrank). Da hat die Küche alleine mit Montage um die CHF 18'000 gekostet. Dann kommen noch die ganzen anderen Arbeiten dazu.
Die Bodenbeläge rechne ich nicht zur Küche. Die werden aber auch im ganzen Haus ersetzt. Der Wasseranschluss wird bei uns gleich bleiben. Das ist wohl das Wichtigste um den Preis tief zu halten.

@Stanford

Danke! Ich bin auch etwas Asbestparanoid und zudem Schadstoffhasser. Deshalb gibt's auch keinen Induktionsherd aber dafür einen Wasserfilter dazu. Aber das ist ein anderes Thema :D   

Habe viel über Asbest gelesen und mit Baujahr 83 müsste ich eigentlich Glück haben. Zudem war die Gemeinde angeblich damals streng und hätte einen Bau mit Asbest nicht bewilligt. Es ist genau die Übergangsphase in der immer mehr auf Asbest verzichtet wurde. Im Haus hat es auch überall Bodenheizungen. Da ist es doch absolut unmöglich, dass auf die Bodenheizung bzw. unter das Plättli Asbest geschmiert wird? Die Wärme würde dann ja gar nicht aus dem Boden gelangen. Das Haus besteht derzeit vorwiegend aus Spanteppichen. Habe herausgefunden, dass FFP3 Masken gegen Asbest schützen und Staubsauger/Luftfilter der Klasse H etwas taugen. Überlege sogar ein Mirkoskop zu kaufen und den Staub hie und da selbst zu analysieren (keine Angst; auf den Experten wird nicht verzichtet).

 
Nimm doch einfach Proben von verschiedenen Stellen (Kleber, Fugenkitt usw.) und schicke sie ins Fachlabor. Die Mutmassungen bringen dich ja nicht wirklich weiter und das Resultat hast du fast noch schneller als eine Antwort im Forum :)  

 
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Ein kleines Update zu dem Haus. Unser Traumhaus aus dem Jahr 1982 mutiert vorübergehend zur Asbesthölle. Die ersten Ergebnisse liegen vor und mein Verdacht bestätigt sich: 

- Asbest bestätigt hinter den Küchenfliessen an der Wand

- Asbest bestätigt im normalweissen Spritzputz (!)

- Asbest unter den Terrakotta fliessen 

Das wird teuer, mühsam und vieles wird anders. Nicht erwartet habe ich Asbest im stinknormalen Verputz. Ich möchte nicht wissen wie viel Asbest ich in meiner Stromer-Lehre vor rund 17 Jahren eingeatmet habe. Unglaublich was es in den 80er Jahren für Giftbauten gab. Dabei war in den 70ern allen klar wie tödlich Asbest sei. Zukünftig werde ich je nachdem jeden Nagel und jedes Bohrloch mit einem M oder H Staubsauger begleiten müssen (M ist eher ungeeignet ich weiss). HEPA Luftfilter wird es auf jedem Stock haben.

Passt auf! Asbest kann überall sein. Auch in den 80ern...vereinzelt auch in den 90ern obwohl es verboten wurde.

 
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Asbest hat halt hervorragende Eigenschaften für den Bau und darum wurde er auch überall eingesetzt. Asbest im Verputz hatte ein Freund von mir auch, allerdings nur bei einer einzigen freistehenden Wand im Haus...

Wie gesagt: gut, dass Du es analysieren lassen hast! Jetzt habt Ihr die Wissensbasis und könnt entscheiden was umgebaut werden soll. Ev. müssen nicht alle Asbest-Fasern weg, wenn nicht im späteren Gebrauch daran rumhantiert wird...

Viel Erfolg und lasst Euch den Umbau dadurch nicht vermiesen !

 
Hallo

In Häusern welche vor 1990 gebaut wurden ist immer mit Asbest zu rechnen. Dies ist solange es gebunden ist, also nicht angebohrt oder abgespitzt wird auch kein Problem. Beim Umbau ist zwingend eine saubere Trennung der Arbeits/Wohnbereiche notwendig. Aus diesem Grund darf der Rückbau und die Entsorgung von Asbest nur durch Suva anerkannte Fachfirmen erfolgen. Diese findest Du auf der Suva Homepage. 

Meine Eltern haben aus kostengründen bei Möbel/Küchen Dick in Lauchringen eine Küche mit Schweizer Geräten gekauft. Diese hält schon über 10Jahre. Die Firma ist fast wöchentlich in der Schweiz. Als im 10Jahr der Schubladenauszug defekt war, wurde das Ersatzteil kostenlos geliefert.