Risse der Fugen im Wintergarten

Vreni79

Mitglied
01. Okt. 2007
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Hallo zusammen

Wir haben vor 4.5 Jahren unser Haus gebaut mit einem Wintergarten, der jedoch nicht geheizt wird. Als Boden haben wir uns für normale Platten entscheiden. Jetzt mussten wir feststellen, dass viele Fugen Risse aufweisen und teilweise die Platten nicht mehr kleben, sprich hohl sind. Ich denke, die extremen Klimaschwankungen im Wintergarten sind dafür verantwortlich. Gerade im Herbst oder Frühling herrschen am Morgen noch knapp 0°C im Wintergarten und tagsüber wird er auf 30°C aufgeheizt. Im Hochsommer werden die Platten so warm bei direkter Sonneneinstrahlung, dass man sich die Füsse verbrennt, wenn die Sonnenstoren nicht draussen sind.

Silikonfugen hat es am Rand Richtung Verglasung, die Risse sieht man hauptsächlich an den Stellen, wo die Sonne drauf brennen kann.

Mit dem Plattenleger haben wir bereits telefoniert, konnte uns aber auf Anhieb keine konkreten Lösungen bieten. Ich will zusammen mit dem Bauleiter eine Vorort-Besichtigung organisieren und mich vorher aber auch selber schlau machen über die Materie. Daher habe ich ein paar Fragen an Euch, in der Hoffnung, jemand kann mir weiterhelfen.

Ich habe ein bisschen gegoogelt und Fugenmaterial gefunden mit Kunststoffteilen drin, dass elastischer sein soll wie das mineralische. Wäre dies die Lösung? Kann sich die Fuge soweit anpassen?

Oder muss man komplett auf Silikon ausweichen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die einzigen sind mit Plattenboden in einem Wintergarten. Wie habt ihr das gelöst?

Gibt es auch spezielle Kleber für diesen Temperaturbereich?

Im Anhang noch ein paar Bilder, damit Ihr Euch was vorstellen könnt.

Besten Dank schon im Voraus für Eure Tips!

Gruss Vreni

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Weiss niemand eine Antwort? Gibt es keinen Bodenverleger, der mir weiterhelfen kann?

Gruss

Vreni79

 
Hallo Vreni

Ich bin jetzt auch kein Spezialist, aber das sind meine Überlegungen:

Fugenmaterial mit Kunststoffteilen? > Bleib bei einem mineralischen Fugen und Klebermaterial. Mit kunststoffvergütete Produkte verzögern die Problematik höchstens. Die Weichmacher im Kunststoff verflüchtigen sich.

Keramische Plattenbeläge im Aussenbereich (ich würde diesen Wintergarten dazu zählen) sollten vollflächig geklebt werden. Also nicht mit einem Zahnspachtel abziehen, sondern Kleber auf der ganzen Fläche.

Wie gross sind die Fugen? Entspricht die Fugenbreite dem Produkt? Hier ist sicherlich zu grösseren ausgefugten, oder möglichst kleinen Fugen, welche dann aber nicht ausgefugt werden, zu raten. Schmale Fugen die ausgefugt werden, sind in diesem Bereich ein heikles Thema und halten eigentlich nie für sehr lange.

Gruss Martina

 
Ich bin jetzt auch kein Spezialist, aber das sind meine Überlegungen:
Hallo Tina86

..die eingestellten Überlegungen bestätigen es... Du hast vermutlich noch keine Platten verlegt /emoticons/default_wink.png

@Vreni79

Solche Platten verlegt man grundsätzlich mit Flex- Kleber und Flex-Fugenmörtel... das alleine wird aber vermutlich nicht das Problem darstellen.

Wie ist denn er Aufbau unter dem Plattenbelag ausgeführt? Hast Du Bilder oder Zeichnungen davon?

 
Hallo Pfälzer

Der innere Teil zum Haus hin liegt auf dem betonierten Keller auf, Decke Keller ist eine Holzständerkonstruktion mit Gipsfaserplatten. Der äussere Teil des Wintergartens wurde mit Beton eine Bodenplatte gegossen (siehe Bild).

Was ist der genaue Unterschied vom normalen Kleber / Mörtel vom Innenbereich zu dem Flex-Kleber/Mörtel? Wird der Flex-Kleber nur im Wintergarten angewendet oder wo kommt er sonst noch zum Einsatz?

Besten Dank für Eure Inputs!

Gruss Vreni79

 
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Hallo Vreni79

Flexkleber ist natürlich auch ein mineralischer Fliesenkleber.... aber.. eben nicht pur wie Standard, sondern wie das Wort schon ahnen lässt, flexibel ausgelegt. Das heisst, dass auch solche Flex-Produkte "Trockenmörtelmischungen" sind, welche Zement enthalten...aber eben auch mit sepziellen Füllstoffen versehen werden. Je nach Hersteller gibt es da vermutlich auch unterschiedliche Anteile.

Egal welches Fabrikat...die "Flex-Produkte" sind verformungsfähig und gleichen Spannungen, in Folge von Temperaturschwankungen im Untergrund aus.

Daher sollte es schon seit vielen Jahren die Standardlösung bei Plattenbelägen auf FBH sein...aber eben auch auf anderen, beanspruchten Untergründen...bis hin bei grossformatigen Wandplatten.

Für das Flex-Fugenmaterial gilt sinngemäss das gleiche natürlich... wenn der Kleber solche Eigenschaften hat, muss es das Fugenmaterial natürlich ebenfalls aufweisen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist ein Teil des Wintergartenbodens über (auf) der Kellerdecke befindlich....die wiederum nicht in Beton, sondern in einer Holzbalkenkonstruktion erstellt wurde?

Der überwiegende Rest ist allerdings auf einer Beton-Bodenplatte über dem Erdreich stehend?

So eine Mischung ist sicher nicht wirklich dienlich.

Aber meine Frage ging eigentlich noch weiter...was kommt denn dann "nach" dem Beton? Nichts? Wurden die Platten direkt auf den Beton, bzw. auf den Belag über den Holzbalken verklebt?

Schaue nochmals ob Bilder aus dieser Epoche vorhanden sind (also dem Innenausbau)...oder wie das laut Werk- und Detailplan vorgesehen wurde?

 
Hallo Pfälzer

Auf die Holzkonstruktion und Betonplatte folgen noch Gipsfaserplatten. Auf diese wurden dann die Platten verlegt. Ob noch was zwischen den Gipsfaserplatten und Beton liegt, weiss ich nicht auswendig.

Ich muss aber den Plattenleger mal ansprechen, ob er die Flex-Produkte einsetzte oder ob er den normalen Mörtel auch im Wintergarten angewendet hat.

Danke und Gruss

Vreni79

 
Hallo Pfälzer

Auf die Holzkonstruktion und Betonplatte folgen noch Gipsfaserplatten. Auf diese wurden dann die Platten verlegt. Ob noch was zwischen den Gipsfaserplatten und Beton liegt, weiss ich nicht auswendig.
Hallo Vreni79

Da sollte noch "mehr" sein...so wäre es definitiv zu wenig... kläre es mit den betreffenden Personen ab.

 
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Hallo Pfälzer

Ich habe mich schlau gemacht, nach der Betonplatte folgt noch eine Dampfsperre, anschliessend Steinwolle und dann 2 Lagen Gipsfaserplatten, die miteinander verbunden wurden. Am Rand wurde jeweils 1 cm Luft gelassen für die Dehnung.

Für mich stellt sich noch die Frage, ob der Flex-Mörtel in der Lage ist, solche Wärmeschwankungen mitzumachen. Gibt es da Erfahrungswerte?

Danke und Gruss

Vreni79

 
Hallo Vreni79

Das nennt man dann einen "Trockenestrich"-Aufbau...

Ob der korrekt mit den passenden Materialien ausgeführt wurde, kann man so natürlich nicht sehen... muss annehmen, es wäre so.

Für mich wäre das im Wintergarten, speziell noch wegen der unterschiedlichen Bodenflächen (Beton + Holzdecke über KG-Ecke) nicht die erste Wahl gewesen.

Ob die Dehnfuge von 1cm am Rand tatsächlich vorhanden, und auch immer noch "frei" ist,  kann man ggf. prüfen. Die Materialausdehnung ist da schon enorm.

Die Flexfuge, bzw. der Flexkleber wird das alleine nicht übernehmen können.

Daher hätte man bei Dir auf alle Fälle eine Entkopplungsmatte einplanen und einbauen sollen. Diese nimmt ein hohes Mass der Verformungen, die bei der Hitze im Wintergarten/im Bodenbelag entstehen, auch auf.

Der Massivestrich (Unterlagsboden) nimmt, im Gegensatz zum Trockenestrichsystem auch überschüssige Wärme auf... was die Temperatur im Bodenaufbau auch wieder etwas senken würde.

Wie dem auch sei, die kleinen Risse in den Fugen sind alleine nicht so entscheidend (es sei denn, dort wird mit viel Wasseranfall zu rechnen sein), die hohl liegenden Platten allerdings schon. Diese wären dann auch als Mangel anzusehen und zu tauschen. Evtl. ist das ja die Gelegenheit mit den Beteiligten eine bessere Lösung zu finden.

 
Hallo Pfälzer

Besten Dank für Deine Bemühungen und Erklärungen. Wir haben demnächst einen Termin mit dem Bodenleger und dem Bauleiter, wo wir alles diskutieren werden.

Dank Deinen Ausführungen bin ich besser im Bilde und kann sicherer argumentieren, falls notwendig.

Merci und Gruss

Vreni79

 
Hallo zusammen

Wir hatten heute unser Treffen mit dem Bodenleger und dem Bauleiter. Es wurde rege diskutiert, Platten mit Fugen reparieren, alles rausreissen und eine Entkopplungsmatte drunterlegen, oder einen neuen Aufbau nach nasser klassischer Methode.

Aber niemand konnte und wollte garantieren, dass es schlussendlich auch mit den jeweiligen Methode funktioniert.

Das Hauptproblem ist auch die einseitige Erwärmung, an der Fensterfront werden die Platten sehr heiss und im hinteren Teil Richtung Haus bleiben sie kühl.

Wir haben jetzt eine neue Variante ins Auge gefasst: Und zwar den Boden mit Aufbau komplett rausnehmen und einen Holzboden reinmachen wie manche als Sitzplatz draussen haben.

Diese Variante wird jetzt mal gerechnet und dann sehen wir weiter. Hat den Vorteil, dass wir die Problematik mit dem Ausdehnen besser im Griff haben.

Gibt es noch Bedenken vor Eurer Seite her? Haben wir was übersehen?

Danke und Gruss

Vreni79