Leben neben/in Rebbergen

ChrisL

Active member
08. Mai 2016
343
77
28
Hallo zusammen,

wir schauen uns aktuell ein Abbruchobjekt relativ konkret an, dessen Grundstück ist auf 2 Seiten von Weinreben umgeben.

Nun haben wir uns gefragt, was müssen wir "wissen", wenn wir direkt angrenzend an Weinreben leben würden?

Mir sind die "Nachteile" bekannt, wenn man direkt neben Weide/Ackerland wohnt, wie Gülle, 3-4m hohe Maisstauden etc., - Weinreben sind uns jedoch völlig unbekannt...

Gibt es da vergleichbares, was man bedenken müsste?

Danke euch

 
Lieber Chris

Wenn Dein Grundstück früher ebenfalls Reben bestückt war, dann findest Du mit Sicherheit die Schwermetalle Kupfer, Blei und Kadmium in hohen Konzentrationen im Oberboden. Vorteil ist, dass diese Schadstoffe im Gegensatz zu anderen fast nicht wandern oder ausgewaschen werden. Aber die Humusschicht musst Du vor dem Abbruch des Hauses in eine Spezialdeponie entsorgen. Das kostet natürlich Geld. Nachher musst Du zum Humusieren wieder sauberen Humus zuführen. Einen fünfstelligen Betrag dürfte dies sicher ausmachen. Die Frage ist, ob schon eine Bodenuntersuchung gemacht worden ist, welche Dir eine genaue Abschätzung des Aufwandes erlaubt.

Für ein Einfamilienhaus am rechten Zürichseeufer hatten wir einen Mehraufwand von über CHF 30'000, weil nach den Reben eine andere Kultur angepflanzt wurde und der Oberboden in den Unterboden eingepflügt wurde. So wurden aus geplanten 20cm Humus eben 60cm Erdreich, welches ersetzt werden musste, was das abzuführende Volumen verdreifachte. Das war dann wirklich eine negative Überraschung. 

Aber sonst ist es natürlich wunderschön neben den Reben zu wohnen.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: Susann
hmmm, dass wissen wir natürlich aktuell nicht, und ich denke das weiss man auch nicht mehr... das Haus das aktuell drauf steht hat Baujahr 1937... :D

Betreffend Bodenuntersuchung steht rein gar nichts, denke nicht dass da was gemacht wurde...

 
Lieber Chris

Steht das Haus im Kanton Zürich? Unter maps.zh.ch findest Du mittels Adressangabe oder Katasternummer das Haus. Unter Karten auf der rechten Seite kannst Du den Prüfperimeter für Bodenverschiebungen anklicken. Überprüfe in diesem Zusammenhang auch noch gleich Kataster der belasteten Standorte. Dann solltest Du schlauer werden.

Solltest Du damit nicht klar kommen, schreib mir als PN die Adresse, dann checke ich dies unverbindlich für Dich.

Herzlicher Gruss, Urs

 
Wir mussten beim Schwimmteichbau auch eine Bodenprobe machen lassen, weil hier vor 70 Jahren Reben standen. Die Probe ergab leichte Kupferrückstände. (Für uns kein Problem, der Aushub kam eh weg, wir wollten ja ein Loch und keinen Humus...)
 

Gibt es da vergleichbares, was man bedenken müsste?
Je nachdem, wo "die zwei Seiten" im Wind liegen: Es wird wahrscheinlich nichts mehr und ausgetüftelter gespritzt als Weinreben und nicht alles riecht gut bzw. ist harmlos... Anbei als PDF ein Spritzplan, als Beispiel.
Vielleicht liesse sich in Erfahrung bringen, ob es sich um Bio-Anbaut handelt. 

Anhang anzeigen syngenta-weinbau-strategie-2019-de.pdf

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: