Ja, ich kann mich noch gut erinnern, dass der Sommerflieder eben gerade wegen der Bienen und Schmetterlinge empfohlen wurde - nicht umsonst wird er ja auch Schmetterlingsflieder genannt. Ich hatte ja selber welche
Wäre man konsequent beim Schnitt der Blüten vor dem Absamen, müsste man den Sommerflieder nicht entfernen; leider ist das ziemlich viel Aufwand und wird deshalb nur selten gemacht.
Der Kirschlorbeer Prunus laurocerasus - eigentlich Lorbeerkirsche - müsste sich wirklich inzwischen erledigt haben und es ist nicht zu erklären, warum er in Gartencentern immer noch angeboten wird.
Dass er sich in der "freien Laufbahn" invasiv verbreitet, macht ihn letztlich auch problematisch im Garten: Er wächst schnell, nach einigen Jahren erreicht sein Stammt die Dicke eines Baumes, entsprechend schwierig ist es, mit dem Schnitt das geplante Ausmass zu erhalten, wenn man nicht auf die Blätter verzichten will
Zudem macht er meterlange Wurzelausläufer und entzieht damit den anderen Pflanzen Wasser und Lebensraum.
Der Portugiesische Lorbeer wächst viel langsamer, ist viel interessanter in Farbgebung und Blüte, der Schnitt der kleinen Blätter ist viel einfacher und seine Wurzeln entsprechen seinem moderaten Wuchs. Er ist allerdings nicht so gut winterhart wie der grosse Verwandte, eine winterlich eisige Bise kann Kahlschlag bedeuten; er treibt aber gut wieder aus.
Eine schöne immergrüne Alternative wäre auch die Duftblüte (Osmanthus), die Sorte O. burkwoodii blüht im Frühjahr mit duftenden Blüten, die stechplamenähnliche O. heterophyllus im Herbst. Osmanthus werden zwar höchsten 1,5m hoch und nicht überall ohne ein wenig Schutz winterhart. Der Mehrwert des Duftes schlägt den Kirschlorbeer aber allemal
Grundsätzlich sollte man bei immergrünen Hecken bedenken, dass sie gerade einen kleineren Garten dunkel und feucht halten, was die Auswahl an weiterer Bepflanzung einschränkt. Im Winter wirkt sich eine immergrüne dunkle Hecke nahe beim Haus auch auf die Lichtverhältnisse in den Wohnräumen aus. Wenn ein Sichtschutz nicht unbedingt notwendig ist, würde ich deshalb immer auf laubabwerfende Gehölze setzen.
Eine gute Liste mit alternativen einheimischen, aber auch ausländischen Gartenpflanzen bietet die Liste von Andreas Gigon von der ETH.
Anhang anzeigen 2007_24_Gartenbau_Ersatzpflanzen.pdf
Eine
sehr gute Broschüre zum Thema Neophyten gibt es vom Botanischen Garten Bern, sie wurde anlässlich einer Ausstellung erstellt, ich hab sie als Print von einer Userin erhalten. (Wir haben das Thema im Gartenforum schon öfter diskutiert).
Inzwischen gibt es auch Merkblätter in fast jedem Kanton.
Der Hinweis auf die Bauämter in Ehren, Urs, aber die Gemeinden sind nach meiner Erfahrung deutlich weniger gut informiert, zumindest hier... Aber das ist wohl nicht überall so, einen lobenswerten Überblick mit Bildern bietet zum Beispiel
Ennetbaden