Lohnt sich eine Solaranlage für Warmwasser?

Was sich der Häuselbauer einfach zu wenig überlegt, ist der ganze Prozess der Energienutzung also von der Primärenergie bis zur Endenergie
Tut gut zu lesen, dass das hier ein Thema ist und sich auch andere solche Gedanken machen."Der Strom kommt aus der Dose und wenn ich es mir leisten kann, viel zu brauchen geht das nur mein Portemonnaie etwas an" - diese Überlegung oder besser Nicht-Überlegung ist ziemlich sicher ein Auslaufmodell.

Wenn ich wüsste, wie die Energiepreise in 20 Jahren sind und wo der Strom dann herkommt, wäre ich morgen ein reicher Mensch. Weil meine Glaskugel aber kaputt ist, halte ich mich an die altbewährte Regel, wonach das am Günstigsten ist, was man nicht kaufen muss, weil man es nicht braucht.

 
In der neusten Ausgabe des "Photon" wird dieses Thema ausführlich behandelt. Solarthermische Systeme werden von der Photovoltaik abgelöst. Ein einfacher Systemvergleich bringt es auf den Punkt: Mit geeigneten PV-Modulen können sogar die Ziegel eingespart werden, ein Wechselrichter passt bequem neben das El-Tableau und ein Netzanschluss hat sowieso jedes Haus. Dann wird die Energie erzeugt wenn die Sonne scheint. Nie zuviel oder zu wenig, ohne Speicher, ohne Unterhalt und effizient...

 
Ein einfacher Systemvergleich bringt es auf den Punkt: Mit geeigneten PV-Modulen können sogar die Ziegel eingespart werden
das geht mit thermischen Flachkollektoren genauso gut; die können auch Dachhautfunktion übernehmen.
Nie zuviel oder zu wenig, ohne Speicher
Also im Winter nie zu wenig ... ?
Hier werden vermutlich Äpfel mit Birnen verglichen. Nichts gegen eine ausführliche und technisch korrekte Darstellung der PV-Technik, aber dass die Zeit der thermische Solaranlagen vorbei sei, ist Unsinn. Herkömmliche thermische Kollektoren haben immerhin einen drei- bis fünfmal besseren Wirkungsgrad als PV. Dazu kommen noch 25% Stromleitungs- und Zwischenspeicherverluste. Der Speicher ist nämlich irgend ein Stausee in den Alpen.

 
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Bei der PV wird manches von der entspr. Industrie verschwiegen und in der Politik verdrängt.

Ein hoher Ausbau der PV-Anlagen bringt Probleme mit sich, die gelöst werden können, deren Lösung aber auch finanziert werden muss.

Ein paar schnell ergoogelte Links.

Netzkollaps droht: Solarenergie überfordert die Stromnetze - Energie + Umwelt - Technologie - Handelsblatt

Solarenergie: Bayern wei nicht mehr wohin damit

SONNENENERGIE : news_detail[tt_news]=143&PHPSESSID=17ep7m5tten7as7434samm3en0

Stromnetz: Norddeutscher Ökostrom fließt über Polen und Tschechien nach Bayern | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

http://www.scilogs.de/blogs/blog/gedankenwerkstatt/2011-07-13/wunschdenken-die-ausgeblendeten-probleme-der-energiewende

Ich kann diese Probleme nicht beurtelen, sehe aber, dass sie bestehen.

Thermische Solaranlagen belasten so kein Netz. Tagsüber gespeichert, nachts verbraucht. Natürlich oft auch abgesichert durch Energie aus dem Netz, Strom oder Gas.

Aber erheblich weniger netzbelastend als PV-Anlagen. Die Umstellung auf alternative Energieversorgung muss ganzheitlich betrachtet werden, und nicht nur ob sich eine PV-Anlage "rechnet oder nicht rechnet"

Gruss, Fred

 
Der ggw. Bundeshauskrimi veranschaulicht auch die Problematik der Energiewende. Bis vor ein paar Monaten galt PV noch als Tropfen auf den heissen Stein und die SVP hat den Atomausstieg immer noch nicht begriffen. Nun wisse Europa plötzlich nicht mehr wohin mit dem Solarstrom, -hat aber auch noch andere Sorgen.

Ich glaube in der Schweiz ist man auf dem richtigen Weg, die dezentrale Energieversorgung weiter zu fördern. Mit Laufenburg, Netzkommando und Speicherseen wird unser Verbundnetz effizient beherrscht, auch wenn mit der E-Mobilität unser Stromverbrauch zunimmt.

Aber ja, mit dem neusten PV-Hybridmodul von 3S kann man künftig das Eine tun und das Andere nicht lassen!

 
Ich denke, man muss auch hier genau untersuchen, inwiefern wirtschaftlich interessierte Kreise ein Problem heraufbeschwören, um politische Blockaden zu entfernen, die Geld verdienen auf Kosten der Umwelt jetzt noch verhindern. Tatsache ist, dass man mit Stromveredelung in Pumpspeicherwerken viel Geld verdienen kann; Tatsache ist aber auch, dass die daran verdienende Industrie es ablehnt, die Leitungen z.B. unterirdisch zu verlegen, weil das teurer ist (Beipiel Wallis). Statt dessen versucht man, eine Energieverteilungskrise heraufzubeschwören, um politisch den Widerstand der Leute zu überwinden, denen Landschaftsschutz und Wohnqualität in abgelegenern Gebieten auch ein Anliegen ist. Mit Bauen in den rasch wachsenden Agglomerationen kann man viel Geld verdienen; ob es Sinn macht, all die zum Beheizen der Gebäude erforderlichen Kilowattstunden im Sommer und am Tag zum Stausee und im Winter und nachts wieder zurück quer durchs Land zu transportieren, das fragen nur die, welche die Leitungen ertragen müssen, aber nichts davon haben.

Später kann man die Sache "demokratisch" entscheiden, weil alle, die auf viel Strom zum Heizen angewiesen sind (dazu gehören alle, die eine Wärmepumpe haben), zwangsläufig im Interesse der Elektrizitätskonzerne abstimmen müssen - Hauptsache billiger Strom.

 
Noch mal eine andere Frage zu Warmwassererzeugung: ich habe gelesen, dass man mit einem Pelletofen auch Warmwasse erzeugen kann. Hier die Quelle: PELLETOFEN | atmosfire

Kann mir jemand sagen ob das was ist oder hat jemand Erfahrungen damit gemacht?

 
Vom Prinzip her ist das alles richtig.

Nachteile der Pellets (die Vorteile dürften ausreichend bekannt sein):

Läuft nicht ohne Strom, d.h. bei längerem Stromausfall ist es im Gegensatz zum Stückholzofen keine Notheizung

Kleiner Romantikfaktor

Pellets muss man kaufen, auch wenn man das Holz hätte

Wenn ein Zimmerofen Hauptwärmequelle der Zentralheizung ist, besteht das Problem, dass dieses Zimmer oft überheizt wird, weil die Wärmeabgabe in den Raum nicht unabhängig von der Wärmeabgabe an das Zirkulationswasser geregelt werden kann.

 
Emil,

in unserer Gesellschaft läuft nichts mehr ohne Strom, auch die Umwälzpumpe der Solar- oder Stückholz-Anlage nicht...

Um zum Thema zurückzukommen, ab Freitag solls ja endlich mal wieder ein wenig Sonne geben, bin gespannt was wir über den Kollektor einbringen können.

 
Also meine Solarumwälzpumpe läuft genau dann wenn die Sonne scheint und über mein PV-Moldul strom produziert :) (Es gibt keine bessere Kopplung der Solarzelle als mit einer Umwälzpumpe für die Kollektoren)

 
ein tipp am rande...

geschirrspüler und waschmaschinen können idr. mit

warmwasser eingespeist werden und sparen entsprechend

stromkosten... natürlich kann ich nicht mit 50° auf den GS

und das 30°-programm wählen...

(wobei das wasser auch nicht gleich ab der ersten sekunde

50° bringt, da die leitungen kalt sind....)

gruss

 
Heute scheint mal endlich richtig die Sonne, seit 9h30 hat der Kollektor 43-44 Grad und heizt unseren Solarspeicher, von rund 29 auf aktuell 34 Grad, der Warmwasserbereich bleibt innerhalb von 1 Grad und seit 10h heizen wir nur noch Solar ohne dass die Speichertemperatur signifikant sinkt.

Ob es sich finanziell lohnt lässt sich damit natürlich nicht sagen, aber das spielt für uns auch nicht die Rolle, wenn ich Ende 2011 solar heizen kann dann haben sich unsere Erwartungen schon erfüllt, denn wir wollten vor allem in der Zwischensaison im Frühling/Herbst die WW-Aufbereitung (Ex-Elektro-Boiler) und Heizung zurückfahren.

 
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Und wie viele kWh sind das?

Kann in der Steuerung ausgelesen werden.

Gruss, Fred

 
Auch in diesen kurzen Tagen produziert meine PV-Anlage immer noch 3 kWh zu 60 Rp, inkl. ökologischem Mehrwert. Dagegen kostet die Wärmepumpe 19,3 Rp/kWh mit einem Wirkungsgrad von 300%...

 
Nachdem ich die Wärmezählung aktiviert habe, hat die Anlage heute trotz Hochnebel bis fast zum Mittag bis 15h30 (nun ist die Sonne hinter dem Strihen verschwunden) 10Kwh produziert.

Ausser einmal für die Warmwasser-Aufwärmung ist die WP seit dem frühen Morgen arbeitslos gewesen.

 
Kleiner Update, heute morgen wie bei allen Temperatur im 2-stelligen Minus-Bereich, ab 10h heizte die Solar-Anlage den Speicher mit, bis heute nachmittag 18KwH, da spielt dann die E-Sperre der AEW keine Rolle mehr, bei -6 Grad Aussentemperatur hatten wir bis 47 Grad am Kollektor.

Ich musste die Umwälzpumpe auf Stufe 2 stellen, damit sinkt zwar das Delta-T zwischen Vor-/Rücklauf der Solaranlage dafür wurde der Speicher wärmer.

 
@Ray

Wie gross ist bei Dir die Kollektorfläche denn schon wieder?

18kWh find ich doch sehr viel! Super.

 
Wir haben 6m2 Röhren, 18kwh sind schon viel, das Problem ist dass es nicht gemessen sondern von der Steuerung berechnet wird, wie genau das ist sei mal dahingestellt.

Da wir in den letzten Tagen viele E-Sperren für die WP hatten ist der indirekte Heizeffekt sehr interessant.

 
Kleiner Update, heute morgen wie bei allen Temperatur im 2-stelligen Minus-Bereich, ab 10h heizte die Solar-Anlage den Speicher mit, bis heute nachmittag 18KwH, da spielt dann die E-Sperre der AEW keine Rolle mehr, bei -6 Grad Aussentemperatur hatten wir bis 47 Grad am Kollektor.

Ich musste die Umwälzpumpe auf Stufe 2 stellen, damit sinkt zwar das Delta-T zwischen Vor-/Rücklauf der Solaranlage dafür wurde der Speicher wärmer.
Ich verstehe nicht ganz, weshalb der Speicher wärmer wird, wenn das Delta-T zwischen Solar-Vor-und Rücklauf kleiner wird.

Röhrenkollektoren kannst Du auch bei diesen Aussentemperaturen mit 70°C betreiben, damit Du Warmwasser produzieren kannst.

18 kWh sind für die 6 m2-Anlage heute schon seeehr viel.

Gruss, Fred

 
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Ich verstehe nicht ganz, weshalb der Speicher wärmer wird, wenn das Delta-T zwischen Solar-Vor-und Rücklauf kleiner wird.

Röhrenkollektoren kannst Du auch bei diesen Aussentemperaturen mit 70°C betreiben, damit Du Warmwasser produzieren kannst.
Bei Stufe 1 haben wir ein Delta von ca. 10-12 Grad (Anzeige mittels Thermometer an der Pumpeneinheit), als ich auf Stufe 2 schaltete sank die Kollektor-Temperatur um ca. 1,5 Grad, aber der Rücklauf stieg markant an so dass das Delta kleiner wurde, ca 6 Grad. D.h. es kam wärmere Flüssigkeit vom Speicher in den Kollektor zurück und die Speicher-Temperatur stieg innert Minuten um 1 Grad.
Die Steuerung berechnet die erbrachte Leistung aufgrund der Kollektor-Temperatur, Speicher-Temperatur, Pumpenlaufzeit und wohl Mondphase :), ist natürlich eine Schätzung denn die WP heizt den Speicher unter Umständen ja auch noch auf.

70 Grad schaffen die Kollektoren nicht ausser ich stelle die Steuerung so ein dass sie viel viel später umwälzen tut, bin nicht sicher ob das wirklich effizienter ist, denn so viel Sonneneinstrahlungs-Energie haben wir momentan kaum und da wir einen Kombispeicher haben geht die Heizleistung des Kollektors primär in den Heizungskreislauf.

 
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