Lehmboden, Sickerleitung vs. Sickerschacht

Hausbauer2014

Mitglied
27. Nov. 2012
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Hallo zusammen

unsere Baustelle kommt zügig voran, nun hataber der Aushübler auf Blaulehm gestossen. Er meinte das ist die fieseste Art vom Grund die es gibt, selten, hart und dicht wie Beton. Das wäre auch nicht wirklich ein Problem, nur ist in dem Lehm eine Split, -Geröllader eingeschlossen, wo auch einwenig Wasser austritt - und ausgerechnet da wo später das Haus stehen wird. Wir bauen am Bergrand und haben eine sehr kleine Hanglage. Es kommt momentan nicht viel Wasser aus dem Loch, aber es hat auch lange nicht mehr geregnet.

Ich habe ein Foto Angefügt, wie der Aushumbaussieht. Das Haus steht dann sozusagen in einer Badewanne aus Lehm, wo das Wasser rein kommt, aber nirgends weg kann.

Der Architekt hat uns nun 2 Möglichkeiten aufgezeigt:

Variante 1:

Die Kellerwand ist aus 25cm wasserdichtem Beton, mit Schwarzanstrich, Noppenfolie.  Alle Anschlüsse in der Kellerwand werden mit Speziellen wasserdichten Muffen ausgeführt.  Lichtschächte werden mit Überlaufschutz ausgeführt. 

Wir haben noch eine Untergrabung für 1 Zimmer im Keller, damit mehr Licht reinkommt. Was muss man da beachten? Strömt das aufstauende Wasser nicht irgendwann durch das Fenster?

Laut Architekt, ist es die kostengünstigste Variante (war sowieso so geplannt und offeriert) nur besteht immer ein kleines Risiko im Bereich der Bodenplatte und Kellerwand. Das Wasser sucht nun mal den einfachsten Weg, und wenn es dumm läuft ist es eben der Keller.

Variante 2:

Sickerleitug um das Haus herum bis zum Auffangschacht. Im Schacht hat es eine Überlaufpumpe die das Wasser hoch zum Sickerschacht pumpen soll.

Sickerschacht zu bauen ist eine Auflage die wir von der Gemeinde bekommen haben. Es hat bei uns auf der Parzelle aber auch Meteorwasserschacht,der das Dachwasser auffängt und bis zum nächsten Bach wegleitet.

Nun frage ich mich als Laie: Sickerschacht und Sickerleitung passen doch irgendwie nicht zusammen. Sickerschacht brauche ich doch um das Wasser auf der Parzelle versickern zu lassen. Und Sickerleitung, wenn ich das Wasser wegleiten will weil das Wasser nicht versickert. Wie passt das zusamen? Das Regenwasser vom Dach geht sowieso in den Meteorschacht (der steht schon), wieso dürfen wir das Wasser aus der Sickerleitung nicht direkt darein pumpen?

Grundsätzlich, was haltet Ihr von der Variante 1. Auch wenn jetzt alles dicht sein sollte, Wasser ist nun mal Wasser, wie sieht es mit Feuchtigkeit im Keller aus in sagen wir mal 5-15 Jahren?

Bin mal gespannt...

Liebe Grüsse

Hausbauer

IMG_2236.jpg

 
Lieber Hausbauer

25cm wasserdichtem Beton, mit Schwarzanstrich, Noppenfolie
Schwarzanstrich ist keine Dichtungsschicht.

Eine Dichtungsschicht ist unnötig, wenn der Beton wasserdicht ist.

Eine Noppenfolie schützt vor allem eine Dämm- und/oder Dichtungsschicht, die hier nicht eigentlich vorhanden ist. Sie wirkt aber auch als Drainschicht, und bewässert Deine "Badewanne" mit Oberflächenwasser. (Siehe auch die Diskussion mit Fridlim)

kleines Risiko im Bereich der Bodenplatte und Kellerwand.
Die Fuge Bodenplatte-Wand-Fuge ist in der Tat ein «kleines Risiko», ebenfalls siehe Friedlim.

Aus dem Grund muss die Fuge auch mit einem Fugenband oder einem anderen System gedichtet werden.

Ein Wasserdichter Beton ohne korrekt ausgebildete Fugen wäre ein kompletter Seich (sorry den Ausdruck). Fugen richtig ausbilden ist genau das gleiche kaliber wie dichte Durchdringungen.

Bei der Ausführung unbedingt die Fugen und Abdichtungen fotografieren gehen. Hilft bei späteren Streitigkeiten sehr.

Entweder hast Du einen dichten Keller offeriert erhalten, bestellt und wirst den auch bezahlen. Oder dann auch nicht, dann solltest Du Dir das nachofferieren lassen, es sei denn, Feuchtigkeit und Nässe stört Dich nicht (z.B. wenn Du im Sternzeichen Lurch oder Frosch geboren wurdest...).

Strömt das aufstauende Wasser nicht irgendwann durch das Fenster?
Wenn sich der Planer (Architekt) an den (im geologischen Bericht enthaltenen) höchstmöglichen Aufstaukoten orientiert hat, ist alle skein Problem. Dann weiss er, wo der Wasserspiegel höchstens zu liegen kommt und das Fenster liegt darüber.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Wasser(Druck)dichte Fenster zu verbauen.

Sickerleitug um das Haus herum bis zum Auffangschacht
Ist in einigen Kantonen verboten.

Überlaufpumpe die das Wasser hoch zum Sickerschacht pumpen soll
Auch genannt die Zirkularpumpung. Wie Kinder in der Badi, zuerst hochklettern (oder pumpen), die Rutschbahn runter. Und wieder von vorne.

Und warum soll eine Pumpe sicherer sein? Die fällt nämlich auch irgendwann aus. Du merkst das dann am Wasser im Keller, welchen man ja nicht gedichtet hat....

Sickerschacht zu bauen ist eine Auflage die wir von der Gemeinde bekommen haben
... und niemand (inkl. Gemeinde) hat es verstanden. Wenn man nicht versickern kann, kann man nicht versickern. Dann ist der "Sickerschacht" lediglich eine Retention, bevor das Wasser in die Meteorwasserleitung geleitet wird.

Es hat bei uns auf der Parzelle aber auch Meteorwasserschacht,der das Dachwasser auffängt und bis zum nächsten Bach wegleitet.
Dann muss das Wasser genügend sauber sein. Dachwasser ist okay. Warum Sickerwasser nicht okay wäre, is tmir nicht klar.

Nicht in den Bach darf Wasser von begehbaren Flächen (Balkone, Wege, Garageneinfahrt, Terasse, usw.). Das gehört in eine Versickerung oder Meteorleitung.

wie sieht es mit Feuchtigkeit im Keller aus in sagen wir mal 5-15 Jahren?
richtig geplant und gebaut: Der Keller ist für die nächsten 80 Jahre dicht. (Ausnahmen sind natürlich Erdbeben, Bomben, Brand, usw.)

Und sonst ist es würfeln, vielleicht dicht vielleicht nicht.

Merke: Du hast in der Regel 2 Jahre Garantie, 5 Jahre bei Fehlern (die Du aber belegen musst), 10 Jahre bei "absichtlichem" oder "bösartigem" (und ähnlichem) Fehlern (musst wieder Du belegen.)

auf Blaulehm gestossen
Blaulehm sieht in meinen Augen anders aus. Das Foto zeigt meiner Ansicht nach angewitterten Mergel.Die Probleme mit der (ich spräche von) sandig-kiesigen, leicht wasserführenden Schicht besteht aber genau so.

fieseste Art vom Grund die es gibt, selten, hart und dicht wie Beton
... mir kommen gleich die Tränen...

Wäre es so hart und dicht, könnte der Aushübler nicht so glatt abziehen. Nein, ihc kann mir fiesere Gründe vorstellen. (Auswahl gefällig? Strukturempfindliche Böden wie z.B. Seekreide; Geklüfteter Fels, welcher geschosshoch ausbricht; versumpfter Torf)

Soviel zu meinen Gedanken

Haba

 
@habba

Das Thema interessiert mich jetzt auch /emoticons/default_wink.png

Wenn ich mir vorstelle, dass der Keller mit wasserdichtem Beton ausgeführt wurde und noch Schwarzanstrich (wenn auch nicht zwingend nötig da ja WU-Beton verwendet wurde) erhält... Danach gleich die Noppenfolie kommt... Wo liegt das Problem mit Wasser? Laienhaft würde man nun die Vorstellung haben, dass das Wasser aufgrund der Folie einfacher an der Aussenwand runterläuft und mit der Drainageleitung weggeführt wird...und somit weniger Probleme bereitet als wenn keine Noppenwand vorhanden ist (die das wegfliessen vereinfacht)... Oder sehe ich das falsch?

Dem WU-Beton sollte es ja wenn korrekt ausgeführt so oder so keine Probleme bereiten...

Ich verstehe den Punkt mit die Wanne wässern irgendwie nicht...

 
Lieber SwissNightHawk

Natürlich, sobald Du eine (funktionierende, gespülte) Drainage hast, ist das Problem weg. Ausser Du wohnst an einem flachen Ort, wo im Regen-/Hochwasserfall das Wasser auch nicht wegfliesst und Du hast Rückstau.

(Vor ca. 25 Jahren habe ich aus der Stadt Bern Bilder gesehen, wo im Starkregenfall das Wasser aus der Toilette raus kam. Von unten. Wegen "Rückstau". En Guete! Merke: Eine Meteorwasserleitung hilft nur dann, wenn sie genügend Kapazität hat, auch dort wo sie das Wasser wieder abgibt.)

Bei uns Kt. ZH sind Drainageleitungen verboten, Spitzenbrecherdrainagen nahe am Hochwasser-GWSp  können durch das AWEL bewilligt werden.

Die Noppenfolie wirkt wie eine Drainageschicht, das Wasser fliesst nach unten. Wenn es weg kann (eben: Drainage; oder Versickern, oder wegen Hanglage oberflächlich wegfliessen) ist alles kein Problem. Wenn Dein Haus in einer Badewanne steht, wo das Wasser nicht einfachso weg geht, bewässerst Du mit einer Noppenfolie (oder Kieshinterfüllung, oder, oder oder) die Badewanne, worauf Dein Garagensockel im Wasser steht. Je nach dem wie rasch das Wasser weggeht mehr oder weniger hoch.

Selbstverständlihc ist es so, dass Du froh bist, wenn das Wasser nicht einfach im Garten liegenbleibt (da nach dem Bau die Planie unter den 20cm Humus in der Regel zur Undurchlässigkeit verdichtet ist), da sonst ein Sumpf entsteht.

Die wichtigen Fragen immer: Woher kommt das Wasser? Wohin kann es weiter? Wie lange bleibt es wie tief liegen? Wieviel Wasser?

--

Nochmals:

· Schwarzanstrich ist KEINE Dichtung. (habe ich auch erst hier im Forum richtig gelernt)

· Noppenfolie ebenfalls nicht

· WD Beton: Das Problem sind die Details: Fugen, Durchdringungen, Öffnungen, Lunkern. Und die korrekte Ausführung.

· "WD Beton" ist nicht immer normkonformer Beton mit Rissweitenbeschränkung!

· «Dicht» ist ein Konzept, kein Adjektiv. (dochdoch, schon auch, aber...) Und benötigt darum eine entsprechende Planung.

· «Wasserdicht» heisst Mehraufwand heisst teurer.

Grüess

Haba

 
NAchtrag

Scheints sei Schwarzanstrich eine gute Sache wegen der AAR (alkali-aggregat-reaktion), chemische Zersetzung von Beton in gewissen Böden. Wer mehr dazu wissen will, muss aber definitiv einen Betönler fragen.

Haba

 
[SIZE=10.5pt]Hallo Liebe Forumnutzer[/SIZE]

[SIZE=10.5pt]wir haben in der Zwischenzeit alles mit der Bauverwaltung geklärt und der Archi hat uns eine Lösung präsentiert:[/SIZE]

[SIZE=10.5pt]Die Gemeinde hat uns folgende Regeln aufgestellt:[/SIZE]

[SIZE=10pt]·         [/SIZE][SIZE=10.5pt]Wasser aus Sickerleitungen muss in den Meteorwasserschach[/SIZE]

[SIZE=10pt]·         [/SIZE][SIZE=10.5pt]Dachwasser muss durch den Schlammsammler in den Retentionskanister und von dort in den Meteorwasserschacht[/SIZE]

Die Lösung vom Archi:

[SIZE=10pt]·         [/SIZE][SIZE=10.5pt]Um das Haus herum wird eine Sickerleitung gelegt, das Wasser wird dann in einem Schacht gesammelt und dann in den Meteorwasserschacht per Pumpe hochgepumpt[/SIZE]

[SIZE=10pt]·         [/SIZE][SIZE=10.5pt]Das Dachwasser kommt in einen Schlammsammler, von dort wird das Wasser in einen Retention Schacht gepumpt und fliesst per Überlauf in den Meteorwasserschacht[/SIZE]

[SIZE=10.5pt]Was mir nun gar nicht passt ist, dass wir nun unseren schönen Südgarten mit 4! Gullideckel verunstalten müssen. Liegen alle sehr nah beieinander aber trotzdem. Zudem 2 Wasserpumpen, kosten Strom/Wartung und gehen sicherlich irgendwann kaputt.[/SIZE]

[SIZE=10.5pt]Meine Frage ist: Muss man das so hinnehmen? Warum muss man Wasser aus Sickerleitungen und Dachwasser zuerst trennen, wenn beides später eh im Meteorwasserschacht zusammengeführt wird?[/SIZE]

Vielleicht hat noch jemand eine andere Idee?

Liebe Grüsse

Hausbauer

 
Grund ist der "Retentionsgedanke"... man möchte das Regenwasser grundsätzlich zurückhalten (entlastet Bäche/Flüsse bei Regenfällen), zumindest über einen gewissen Zeitraum... zumindest eine gewisse Menge... wovon in dieser Zeitspanne eine gewisse Menge auch versickern kann/soll (macht letztlich aber nur Sinn, wenn der Boden auch versickerungsfähig ist).... und wenn weiter/mehr Wasser kommt, dann geht der Rest via Überläufe dann doch direkt in den Meteorwasserkanal (aber eben, eine gewisse Menge wurde dann doch zurückgehalten)... Darum ist dies gedanklich schon getrennt, wenn auch die Praxis anderst ausschauen kann.

Es muss auch nicht ein Betonschacht für die Retention verwendet werden, wenn der Deckel stört. Es gibt längst sehr effektive und im Volumen fast uneingeschränkt ausbaubare Rigolensysteme, die völlig unsichtbar wären. Die sind auch in der Schweiz verfügbar. Ich hatte dies schon 2008 bei einem Projekt so ausgeführt.

 
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Lieber Pfälzer,

Danke für die Antwort. 

Das Problem das wir zusätzlich haben, ist dass der Meteoschacht (bereits vorhanden) einen sehr hohen Auslauf (77cm) hat. Das heisst, wir kommen mit einer unterirdischen Lösung in einen Bereich der Einlauf ins Meteo (aus Retention) immer tiefer sein wird als der Meteoauslauf.

Sind langsam am verzweifeln...

 
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Lieber Hausbauer

Mir ist Deine Problematik schon bewusst... mein Beitrag war auch nur als Antwort auf Deine Frage nach dem "warum" zu verstehen.

Ich kenne Dein Projekt nicht, auch nicht die leichte Hanglage....  oder in welcher Höhe die wasserführende Schicht innerhalb der Baugrube wäre...wenn eine Schicht den Boden durchzieht, muss es ja an der anderen Seite weitergehen... man kann auch prüfen, ob das Sickerwasser auf eben dieser Höhe, weiter unten (eben je nach Gefälle) wieder in diese "überlaufen" könnte.

Auch kann man prüfen wie stark ggf. die Sickerleistung des Bodens wäre (macht der Geologe sicher gerne)...  welche Menge kommt an....wie lange würde es dauern bis eine gewisse Menge versickert wäre...woraus man das benötigte Volumen der Rückhaltung bestimmen könnte...

Du wirst ansonsten eben nicht ohne Pumpen auskommen... die werden auch irgendwann den Geist aufgeben....manche immer dann, wenn keiner damit rechnet und es gerade Feiertag ist...

Wenn man dies vermeiden möchte, bleibt die Möglichkeit etwas mehr in die Kellerabdichtung zu investieren und die Ausführung entspr. von richtigen Fachleuten ausführen und überwachen lassen.

Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, das aber hängt vom Wissen über die Örtlichkeiten ab.

 
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Lieber Hausbauer

Ich spreche im folgenden ein paar Dinge an die mir aufgefallen sind:

[SIZE=10.5pt]Meine Frage ist: Muss man das so hinnehmen? Warum muss man Wasser aus Sickerleitungen und Dachwasser zuerst trennen, wenn beides später eh im Meteorwasserschacht zusammengeführt wird?[/SIZE]
Antwort: Siehe Pfälzer.

Ergänzung: Wenn viel Wasser kommt, kann die Kanalisation nicht alles schlucken. Dann hoffe einfach, dass im Hochwasserfall deine Sickerleitungspumpe das Wasser tatsächlich irgendwohin pumpen kann, in eine noch nicht volle Leitung...

[SIZE=10.5pt]Um das Haus herum wird eine Sickerleitung gelegt, das Wasser wird dann in einem Schacht gesammelt und dann in den Meteorwasserschacht per Pumpe hochgepumpt[/SIZE]
Damit im Starkregenfall mit viel Hang- (oder sogar Grund-) Wasser das funktioniert, musst Du wahrscheinlich ein gewissen Speicherpotential in Deinem Pumpenschacht für die Sickerleitung haben. Gibt einen Grossen Schacht, schätze ich mal. Besonders wenn man das System mit Oberflächenwasser via Noppenmatte bewässert... Aus meiner Erfahrung: Leg Wert darauf, dass der Schacht genügend schwer ist und keinen Auftrieb hat.

Das Problem das wir zusätzlich haben, ist dass der Meteoschacht (bereits vorhanden) einen sehr hohen Auslauf (77cm) hat.
Wenn die Meteorleitung (mit R!) nur knapp unter Frosttiefe liegt, benötigst Du vom Meteorschacht (bzw. Pumpenschacht) halt immer noch Gefälle in die Leitung.

Aber... 77cm finde ich zuwenig. (Frosttiefe! Fürs Mendrisiotto gehts wahrscheinlich problemlos)

--

Ehrlich gesagt... wenn ich lese was Du schreibst, frage ich mich schon, ob Sickerleitung plus Pumpenschächte wirklich so eine sinvolle Investition sind statt einem richtigen, dichten UG.

Haba

 
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Danke Haba

Das UG wurde mit 25cm Beton + wasserdichten Muffen und Noppenfolie ausgeführt, ka ob man nun von einem wasserdichten Keller reden kann. Weil im Boden nichts versickert (das sehen wir nun in den Lichtschächten, das Wasser staut fast bis zum Fenster) haben wir zusätzlich eine Sickerleitung legen lassen.

 
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Der Geologe kann auch abklären, ob es möglich wäre, einen Sickerschacht besonders tief zu graben / zu bohren, damit alles Wasser versickert werden kann. Wenn sich so eine Pumpe vermeiden lässt, dann könnte das prüfenswert sein.

 
Lieber HAusbauer

ka ob man nun von einem wasserdichten Keller reden kann
Die Frage ist die, was in Deinem Vertrag steht. Denn das hast Du bezahlt und das kannst Du im dümmsten Fall auch bemängeln. Wenn da nicht steht, es sei ein wasserdichtes UG hast Du auch keines zugute. Die Beschreibung kann (kann, nicht muss!) wasserdicht sein.

Lieber Postit

Der Geologe kann auch abklären, ... Sickerschacht besonders tief zu graben, damit alles Wasser versickert werden kann
Ich schätze, der Geologe kann, und wird feststellen dass es nicht geht. Soweit ich das Foto interpretieren kann (mehr Info ist ja hier nicht) und es sich tatsächlich um angewitterten Mergel handelt, wäre das wahrscheinlich ein Teil der Molasse. Dass darunter in nützlicher Tiefe eine Wasserleitende Schicht käme, dürfte (mit den gemachten Annahmen) nicht vermutet werden. Zudem wäre es wahrscheinlich, dass es sich dort um gespanntes Grundwasser handeln würde, welche von einem dichten "Deckel" undurchlässigen Materials überdeckt wäre. Nun muss für eine Versickerung 1m Abstand vom HQ-Grundwasserspiegel eingehalten werden, d.h. müsste die Versickerungssohle im dichten Deckel zu liegen kommen.

Daher... eher nicht.

Evtl. rentiert sich ein Gespräch mit dem Geologen - auch wegen den von Pfälzer aufgeworfenen Fragen - trotzdem.

Haba

 
Könnte auch Gehängeschutt im Jura sein. Er schreibt "Bergrand", ich frage mal: in welcher Region kommt das Haus zu stehen?

 
Dann lohnt sich der Gang zum Geologen bestimmt. Mit etwas Glück hast schon wenige Meter tiefer Kalkstein anstehend. Mit viel Pech natürlich auch nicht.

 
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Hallo zusammen

Kleine Frage am Rande: Wieso sind in manchen Kantonen Drainageleitungen ums Haus verboten ?

Ich habe eine ums Haus und sogar eine um den Pool. Würde ohne Drainage gar nicht bauen, außer in der Wüste ;-)

Gruß moudi

 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Drainagen generell in einem ganzen Kanton verboten sind. Verboten ist es hingegen vielenorts, dieses Wasser in den Abwasserkanal einzuleiten.

Wenn die Drainage in den Grundwasserbereich kommt, dann würde ein Verbot Sinn machen und eine Drainage wäre sowieso unsinnig. Das würde dann aber wohl im Zonenreglement der Gemeinden geregelt.

 
Hallo zusammen

Kleine Frage am Rande: Wieso sind in manchen Kantonen Drainageleitungen ums Haus verboten ?

Ich habe eine ums Haus und sogar eine um den Pool. Würde ohne Drainage gar nicht bauen, außer in der Wüste ;-)

Gruß moudi
Lieber Moudi

Verboten ist es sicher im Kanton Zürich durch das AWEL. Allerdings foutieren sich einzelne Gemeinden um die Vorgaben vom AWEL, was auch schon zu 1.5jährigen Bauverzögerungen geführt hat...

Hintergrund:

Unser Grundwasser (welches später als Lebensmittel aus dem Wasserhahn kommen soll) hat vorgeschrieben eine min. 30. Tägige Aufenthaltszeit im Boden. Hygienische Gründe.

Das latente Versickern von Wasser im Boden über Grünflächen hat einen grossen Anteil an der Grundwasser-Neubildung, auch wenn das lokal (auf der Parzelle) betrachtet sehr wenig ist. Wenn nun alle Neubauten das Wasser in die Meteorleitung abgeben, besteht das Grundwasser irgendwann nur noch aus Uferinfiltrat der Bäche (grob gesagt). Was an diversen Orten zu Problemen führen würde. (Qualitativer und quantitativer Art).

Um die Grundwasserqualität auch für die nächsten Hundert Jahre oder so halbwegs beibehalten zu können, ist der Ansatz vom AWEL in meinen Augen grundsätzlich richtig. (Auch wenn wir uns wahrscheinlich genau gleihc Probleme mit dem Kiesabbau einbrocken werden... aber das ist eine andere Geschichte.)

Das nächste Problem: Beim Ableiten vom Meteorwasser (und sickerwasser) kommt insbesondere bei Regenperioden unglaublich viel Wasser zusammen. Kommunale Meteorleitungen sind sehr teuer (überschlagsmässig 500- 1000.-- pro Meter), müssen unterhalten werden, sind meist nicht für die neuen Bauzonen mit ausgelegt. Was kleine Gemeinden (beso. solche mit Bauvorständen ohne Übersicht) manchmal vor teure Probleme stellt.

Zudem. Wenn aus einer Meteorleitung viel Wasser kommt, kann das nicht an ein kleines Bächli abgegeben werden, da sonst der Unterlauf vom Bächli geflutet wird. Dann bauen Gemeinde teure (das ist wirklich horrend teuer!) sogenannte Regenrückhaltebecken - unterirdische Riesenhallen, um das Wasser zwischenspeichern zu können, um es dann langsam wieder abgeben zu können.

Und das für sauberes Wasser... was man (teilweise, dezentral) versickern könnte. Meist möchten die Gemeinden die Steuerfranken für anderes (sichtbares...) einsetzen.

Nun haben wir beim Bauen das Problem, dass man an Orten versickern muss, welche offensichtlich nicht geeignet sind dafür. Komplizierte Regeln machten nichts einfacher/schneller/günstiger und würden am Schluss vor allem die potenten institutionellen Bauinvestoren bevorzugen, welche wissen, wie man sich um etwas herumschlängeln kann.

Eben. Die Lösung (Verbot!) ist immer ein Ärgernis, welches, würden alle mit gesundem Menschenverstand mitmachen, allen erspart bleiben könnte.

Grüsse

Haba

 
Liebe Alle

Nochmals ich zur Frage von Moudi wegen der Versickerung.

Anbei (als Zitat) aus der «Richtlinie und Praxishilfe Regenwasserentsorgung»

Verschiedene Bestimmungen im Gewässerschutz- und Wasserwirtschaftsgesetz verlangen den Erhalt von Grundwasservorkommen und einen möglichst naturnahen Wasserkreislauf. Im Bereich nutzbarer Grund- und Quellwasservorkommen und ihrer hydrologischen Einzugsgebiete dürfen deshalb Sickerleitungen nur über dem natürlichen, langjährigen höchsten Grundwasserspiegel verlegt werden. Im Gewässerschutzbereich Au ist die Höhenlage der Sickerleitungen bzw. Spitzenbrecherdrainagen im Einvernehmen mit dem AWEL festzulegen.

Hang- und Grundwasser soll grundsätzlich im Boden verbleiben. Es muss mit Hilfe von Sickerteppichen, Dükern und Hinterfüllungen aus sauberem, gut durchlässigem Material unter und neben Gebäuden durchgeleitet werden. Bauten im Schwankungsbereich des Grund- und Hangwassers sind wasserdicht und gegen Auftrieb gesichert zu erstellen. Gefasstes Sickerwasser ist in 1. Priorität wieder zu versickern.

Ausserhalb nutzbarer Grund- und Quellwasservorkommen sowie deren Einzugsgebieten, d.h. ausserhalbe des Gewässerschutzbereiches Au, können die Gemeinden in begründeten Ausnahmefällen die Erstellung von Sickerleitungen bzw. Drainagen zur Verhinderung terrainnaher Grundwasserspiegeln, von Hanginstabilitäten usw. bewilligen. Dabei ist das Problem des Fremdwasseranfalls im Abwassernetz im Rahmen einer Gesamtbetrachtung gebührend zu berücksichtigen.
Wichtig ist dabei, dass die «hydrologischen Einzugsgebiete» mehr oder weniger den gesamten Kanton umfassen. Denn: Alles Grundwasser ist ja schlussendlich irgendwo versickert, bzw. alles versickerte Wasser geht irgendwo als Grundwasser weiter. Mit dem Endeffekt, dass Drainageleitungen eigentlich nur über dem Grund- und Hangwasserspiegel zulässig sind. Also genau dort, wo man es eigentlich auch nicht braucht...

Grüess

Haba