Schwere Granitquader selber setzen als Laie mit Ausdauer?

diderot

New member
01. März 2021
10
2
0
((Vorgeschichte: Ich und meine Familie haben vor einigen Jahren eine Liegenschaft an Hanglage gekauft, deren Gartenanlage mit einer fast unvorstellbar grossen Anzahl von Bahnschwellen hanggesichert ist. Diese Bahnschwellen waren ja ein grosser Hit bis in die 90er-Jahre, und ich kann auch (aus damaliger Sicht) verstehen wieso: Billig, einfach zu bearbeiten, ohne schwere Geräte positionierbar, ordentlich dauerhaft. Jetzt sind aber 40 Jahre vorbeigegangen und rückblickend muss ich sagen: Schlechte Idee gewesen! Kanzerogener Sondermüll in unserem schönen Garten. Ich überlege mir, die Bahnschwellen (mit Handschuhen, Atemschutzmaske und manischem Händewaschen) alle restlos rauszunehmen und sukzessive durch Granitquader zu ersetzen. Granitquader haben einige Nachteile gegenüber der Bahnschwelle: Sie sind eher teuer (ca. 300 Fr. / Tonne), für Laien praktisch unmöglich zu bearbeiten und nur mit schwerstem Gerät positionierbar. Dafür dauerhaft, absolut inert und schlimmstenfalls sogar wiederverwendbar. Die Schwermetalle aus dem Teeröl dürften unterdessen gründlich in unseren Garten gewaschen worden sein: Das ganze Erdreich auszutauschen ist gänzlich jenseits unserer finanziellen Möglichkeiten; damit müssen wir leben. Eine Sanierung der Hangsicherung ist aber bitternötig und ich habe wenig Geld, aber etwas mehr Zeit.))

Meine erste Frage an die ForumsteilnehmerInnen: Kann ich mit handwerklichem Geschick und Ausdauer die schweren Quader selber positionieren? Ein Stück kostet 200 bis 350 Franken. Insgesamt brauche ich sicher 50-100 Stück davon (genaue Planung habe ich noch nicht einmal angefangen). Also ist der Materialwert alleine 20k Fr. Damit ist mein Budget aber schon fast ausgereizt und ich werde mir in diesem Leben keinen Gartenbauer leisten können, der all das für mich erledigt. Gleichzeitig sind die Quader rund 450 Kilogramm (400x400x1000mm) bis 700 Kilogramm schwer (500x500x1000mm) und Handarbeit (i.e. "tragen") ist also sicher unmöglich. Die meisten Stellen sind nur mit allergrössten Kran-Geräten von einer befahrbaren Strasse aus erreichbar. Kurzum: das wird richtig teuer: 50-100k für das ganze Grundstück (auch Betonmauern und so ziemlich jede andere Mauerart wird wohl nur unwesentlich günstiger sein, daher plane ich vorläufig mal mit der Mauerart, die mir visuell am besten passt).

Meine zweite Frage: Kann ich einen entsprechenden Kran, der 700 kg heben und auf-/vorwärtsbewegen kann, selber aus Holz und einem Stahlträger konstruieren oder ist das die erste Stufe zu meinem Wahnsinn? Mentale Skizze: Stahl-T-Träger HEB 120 4-5m (ca. 300 Fr.) mit Laufkatze (ca. 1000 Fr.) auf transportierbarem und anpassbaren Holzgestellen (500 Fr. für Doppelbalken und Beschläge) und dann jeden der Quader in unzähligen Stunden Stück um Stück (3m vorwärts, 1m aufwärts, Kran verschieben, 3m vorwärts, etc.) an Ort verschieben. Ist das überhaupt menschenmöglich? Oder übernehme ich mich da möglicherweise als Hobby-Ägypter? Ich habe Ausdauer und es darf auch ein paar Jahre gehen, denn ich kann das Megaprojekt gut in kleinere Einheiten unterteilen (also jeden Sommer fünf Meter Mauer und ich bin in 10 Jahren durch), aber ich bin weder der Stärkste noch der Klügste.

Was mich misstrauisch macht: zu jedem Mist gibt es unzählige Videos und Anleitungen auf Youtube, Pinterest etc. Aber so eine Vorrichtung, wie ich mir vorstelle habe ich nirgends gefunden. Möglicherweise ist das ein Hinweis darauf, dass ich völlig in die falsche Richtung denke (oder nur ein Hinweis darauf, dass ich noch nich mit den richtigen Stichwörtern gesucht habe).

Ich bin froh um jede Art von Ratschlag und entschuldige mich für die Langatmigkeit meines Forumsbeitrags (es lastet auf meiner Seele und meinem Hirn, wie es scheint).

 
Hallo

Für mich sieht Dein Vorhaben nach Lebensaufgabe für Dein restliches Dasein auf unserem Planeten aus!

Als erste würde ich Dein Vorhaben etablieren und erst mal ganz klein beginnen. Ev. könnten könnten Dir kleinere Quader die Arbeit massiv erleichtern. Vielleicht wären Winkelstützen aus Beton eine Alternative. Einen Bagger bräuchtest Du aber auf jeden Fall. Für die 2000.- (Konstruktion Deines Kranes) kann man sicher was mieten, inkl. Fahrer...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@eggen und Stanford, vielen Dank für eure Inputs! Das mit dem klein beginnen hatte ich mir schon auch so gedacht. Ich würde sicher mal mit einem kleinen unkomplizierten Teil anfangen. Nur: die Investitionen in T-Träger, Unterbau und Laufkatze hätte ich ja dann schon und würde mich natürlich ärgern, wenn ich dann rausfinde, dass das von Vornherein ein Schuss in den Ofen war.

Winkelstützen hatte ich auch schon im Visier, aber eine Winkelstütze 1200x650x1000x100 Sichtbeton wiegt 420 Kilo; ist also nur unwesentlich leichter und unwesentlich günstiger. Die Optik ist zudem (für meinen Geschmack) deutlich schlechter als die eines Natursteins (wobei ich möglicherweise nicht wählerisch sein kann).

Kleinere Quader: Hier müsste ich mich schlau machen, ob die kleineren Quader ohne Mörtel/Beton dem Bergdruck genügend entgegenwirken mögen. Sobald ich mörteln muss, muss wohl ein Maurer her; das traue ich mir nicht zu. Der Trockenbau wäre mir da lieber.

Zur Thematik Bagger habe ich zu wenig Hintergrund geboten und ich werde das mit einem Bauunternehmen auch noch abklären müssen: Das Gelände eignet sich leider nicht sehr gut für den Einsatz eines Baggers, da er nicht aus eigener Kraft zufahren könnte (sondern wohl reingehoben werden müste), und das Gelände aus mehreren (nicht per befahrbare Wege verbundene) Ebenen besteht, mit diversen bestehenden Strukturen, die den Arbeitsradius des Baggers zusätzlich einschränken würden. Zudem ist der Untergrund vor dem grössten Mauerstück unterkellert mit einer Garage, die das Gewicht eines 3-Tonnen-Baggers (den man für diese Arbeiten wahrscheinlich brauchen würde) vermutlich nicht tragen könnte; da müsste ich mich von einer Statikerin erst noch beraten lassen. Ansonsten kostet ein Bagger mit Fahrer um die 150 Fr. pro Stunde und wäre natürlich für die Aushubarbeiten wirklich stark zu bevorzugen, da werde ich noch eine Lösung suchen müssen.

 
Stell doch mal ein paar Fotos der Situation hier ein, dann werden dir evtl. auch ein paar kreative oder alternative Lösungen vorgeschlagen ;)

Am besten noch mit ein paar Beschriftungen/Abmessungen, oder zumindest im Beschrieb.

Betreffend Hangdruck, so gross/massiv kann der ja nicht sein, wenn Bahnschwellen schon XYZ Jahre stand gehalten haben...

Evtl. dun es da auch einfache "Mauer-Steine", "Löffelsteine" etc.

z.B. so etwas: https://www.hornbach.ch/shop/Pflanzring-LusoFlor-anthrazit-30x25x20-cm/5170804/artikel.html

oder: https://www.bauundhobby.ch/gartenbau-technik/gartenbaumaterial/gartenbodenbelaege-mauern/mauern-boeschungen/boeschungsstein-primavera-40x30x14-cm/p/3258031?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=freeshopping&gclid=Cj0KCQiAvvKBBhCXARIsACTePW-cW-1SgBiMVo_d3KVFaF2WRew-ZOrrnJfRhZ0BXTx_WRBlKFXkMPUaAsttEALw_wcB&gclsrc=aw.ds

 
Hallo @diderot

Ja, ja, die guten alten Bahnschwellen.......

Die alten Ägypter hatten den Vorteil, dass sie zwar keine gossen mechanischen Hilfen, aber grenzenlos Manpower zur Verfügung hatten. Da ich schwer davon ausgehe, dass Du nicht im Sklavenhandel tätig  bist, solltest Du Dir die Granitquader vielleicht aus dem Kopf schlagen. Wie @ChrisL richtig schreibt, gibt es Alternativen dazu.

https://creabeton-baustoff.ch/gartenbau-landschaftsbau/mauern-boeschungen/

bietet als Hersteller von Materialien auch Kurse für Selbstbauer an. Ein Blick auf diese Seite durfte sich für Dich auf alle Fälle lohnen. Du solltest Dich auf Systeme konzentrieren, welche Du selber einigermassen tragen kannst..... Solche Systeme haben auch den Vorteil, dass Sie wenn dies gewünscht wird auch begrünt werden können.

Das kann ,wenn die Flächen - wie Du schreibst irgendwo zwischen 25-50m2 gross ist - dann immer noch einiges an Tonnage bringen. zB. "Muro Piccolo" Böschungssteine ca. 350kg/m2. Also schleppst Du dann zwar immer noch 10 - 12 Tonnen Material durch Deinen Garten, aber in handlichen 16kg/Stück. Das gibt ein gutes Workout, ohne Deinen Körper übermässig zu belasten...... PS: Deine Portemonnaie wird mit Materialkosten von gut 300 Fr./m2 auch nicht überstrapaziert. Das wären dann ja 7'500 - 15'000 Fr. gemäss Deinen Angaben ohne Beton für die Fundamente. Da würden sogar noch Pflanzen für 3 - 4'000 dinliegen!

Schreib mal, zu was Du Dich entschieden hast!

Viel Erfolg

Urs Tischhauser

 
Hallo @diderot - oder Hobby-Ägypter :D  

Danke vorab für den unterhaltsamen Bericht :)  

Wie @ChrisL bin ich der Meinung, dass wir mal ein Foto brauchen. Vielleicht würde es helfen, out of the box zu denken - der Hang liesse sich ja vielleicht auch ganz anders angehen? 

Je nach Anordnung der Schwellen würden sich als 1:1-Ersatz auch Gabionen eignen.

70aecc7f5e857251a6b0f8ad808f849b.jpg

8fb9f351782aad07b3aed48ba3909e60.jpg

gartengestaltung-hanglage-rasen-gabionen-modern-terrassiert.jpg

Ich bin ja eigentlich kein Fan von Steinwüsten, aber Gabionen hätten den Vorteil, dass sie leer sehr leicht sind, also einfach zu platzieren. Das Füllen kann dann auch nach und nach geschehen. Ob sie ein Fundament brauchen, ist abhängig von der Situation bei dir - dafür bräuchte es wieder ein Foto!
Hier zum Beispiel mussten Gabionen u.a. auch Bahnschwellen ersetzen.

Nicht zu vergessen eine Lösung mit Pflanzen - es handelt sich ja um einen Garten, wenn ich nicht irre... :)  

Es gibt

Gehölz wie Kornellkirsche, Felsenbirne, Zierquitte usw.

Stauden wie Bergenie, Frauenmantel, Astilben
- Gräser wie Seggen, Strandhafer usw.
die alle in der Lage sind, einen Hang richtig gut zu halten und bestens mit dem Wasserdruck klar zu machen - besser als jede Mauer! Mit einer bestimmten Auswahl an Pflanzen kannst du langfristig den Boden auch entgiften, das schafft Granit sicher nicht ;)  

Es dauert zwar eine Weile, bis die Pflanzen gut eingewurzelt sind, aber auch da ist "nach und nach" wieder von Vorteil. Wenn es doch schneller gehen sollte: Mit Faschinen (kleine Palisaden) und/oder Böschungsmatten liesse sich ein nicht allzu steiles Gelände erst mal stabilisieren, bis die Pflanzen übernehmen.

Am besten wäre wohl eine Kombination aus Gabionen und den richtigen Pflanzen, damit es auch optisch was hermacht. Aber eben, ohne Foto fällt mir jetzt nichts mehr ein  ;)  

 
  • Like
Reaktionen: Urs Tischhauser
Stell doch mal ein paar Fotos der Situation hier ein, dann werden dir evtl. auch ein paar kreative oder alternative Lösungen vorgeschlagen ;)
Ich muss das ganze sicher erst einmal aufnehmen; da hast du völlig recht.

Betreffend Hangdruck, so gross/massiv kann der ja nicht sein, wenn Bahnschwellen schon XYZ Jahre stand gehalten haben...
Ich habe mich echt auch schon gefragt, wieso die Bahnschwellen nicht schon längstens kollabiert sind. Ich denke, sie halten noch aus Gewohnheit. ;-)

Der Primavera gefällt mir eigentlich wirklich sehr gut. Aber er ist nur 14cm hoch. Damit ich auf die nötige Höhe komme bräuchte ich ziemlich viele davon. Aber das könnte sehr schön grün daher kommen.

Danke für die Inputs!

 
Du solltest Dich auf Systeme konzentrieren, welche Du selber einigermassen tragen kannst..... Solche Systeme haben auch den Vorteil, dass Sie wenn dies gewünscht wird auch begrünt werden können.
Hm, das Argument leuchtet mir ein...

Das kann ,wenn die Flächen - wie Du schreibst irgendwo zwischen 25-50m2 gross ist - dann immer noch einiges an Tonnage bringen. zB. "Muro Piccolo" Böschungssteine ca. 350kg/m2. Also schleppst Du dann zwar immer noch 10 - 12 Tonnen Material durch Deinen Garten, aber in handlichen 16kg/Stück. Das gibt ein gutes Workout, ohne Deinen Körper übermässig zu belasten...... PS: Deine Portemonnaie wird mit Materialkosten von gut 300 Fr./m2 auch nicht überstrapaziert. Das wären dann ja 7'500 - 15'000 Fr. gemäss Deinen Angaben ohne Beton für die Fundamente. Da würden sogar noch Pflanzen für 3 - 4'000 dinliegen!
... und die Zahlen sind definitiv konkurrenzfähig! Ich schaue mir das in aller Ruhe genau an.

Schreib mal, zu was Du Dich entschieden hast!
Mach ich..., aber das wird vermutlich noch viele Monate gehen, bis ich mich zum Entscheid durchringen kann.

Merci, und vielen Dank für die Inputs!

 
Je nach Anordnung der Schwellen würden sich als 1:1-Ersatz auch Gabionen eignen.
Mir gefällt die Gabionen-Optik leider nicht so, aber ihre Vorteile leuchten mir ansonsten ein.

Es gibt

Gehölz wie Kornellkirsche, Felsenbirne, Zierquitte usw.

Stauden wie Bergenie, Frauenmantel, Astilben
- Gräser wie Seggen, Strandhafer usw.
die alle in der Lage sind, einen Hang richtig gut zu halten und bestens mit dem Wasserdruck klar zu machen - besser als jede Mauer! Mit einer bestimmten Auswahl an Pflanzen kannst du langfristig den Boden auch entgiften, das schafft Granit sicher nicht ;)  
Dafür ist, fürchte ich, zu wenig Platz, aber das sähe wirklich sehr grün aus, und das ist eigentlich der Steinwüste wirklich vorzuziehen. Guter Punkt!

Am besten wäre wohl eine Kombination aus Gabionen und den richtigen Pflanzen, damit es auch optisch was hermacht. Aber eben, ohne Foto fällt mir jetzt nichts mehr ein  ;)  


Da hast du völlig recht. Zuviel Stein wäre eigentlich nicht überall passend. Irgendwo müsste schon noch was Grünes hin und das ist bei den Granitquadern ja eher überhaupt nicht! Und vielleicht solte ich wirklich nicht alles über einen Kamm scheren und die einzelnen Stücke individueller anschauen. Wenn der ganze Hang nur noch aus Granit besteht, ist das dann wohl wirklich zu viel des Guten!

Vielen lieben Dank für die guten Ideen! Ich muss meine Ideen eindeutig noch etwas bündeln und wenn ich eine konkrete Stelle für fotowürdig halte, mache ich ein Bild davon. Die Situation ist (mindestens in meinem Kopf) noch so wirr, dass ich gerade gar nicht wüsste, was ich fotografieren soll.

 
  • Like
Reaktionen: Susann
Zudem ist der Untergrund vor dem grössten Mauerstück unterkellert mit einer Garage, die das Gewicht eines 3-Tonnen-Baggers (den man für diese Arbeiten wahrscheinlich brauchen würde) vermutlich nicht tragen könnte;


Verstehe ich das richtig, Der Untergrund verträgt ein 3t Bagger nicht, aber du möchtest eine x Tonnen schwere Mauer daraufstellen?

 
Verstehe ich das richtig, Der Untergrund verträgt ein 3t Bagger nicht, aber du möchtest eine x Tonnen schwere Mauer daraufstellen?


@mmarkus, nein, nicht ganz. Der Untergrund (i.e. der Hang) verträgt einen tonnenschwere Mauer, aber die Fläche vor der Mauer (von wo aus der Bagger einen Teil der Arbeit erledigen müsste) ist unterkellert (genauer, untergarascht, falls es das Wort noch nicht gibt, jetzt haben wir eins) und dort kann ich möglicherweise keinen Bagger umherfahren lassen. Aber wie angetönt, das muss ich statisch abklären lassen.

 
Das mit den Granitquadern würde ich ohne schwere Maschinen sein lassen, die Dinger sind ziemlich schwer von Begriff, wenn sie nicht dort sind, wo sie hin sollen.

Eins meiner verwirklichten Projekte, aus Steinen vor Ort, siehe Bilder unten.

Die Steine kannst du dir aus einem Steinbruch anfahren lassen, nicht zu gross, dafür grob quaderig und (wichtig) frostfest. Man sollte sie noch von Hand wälzen und kippen können. Zur Menge: Die Mauer mit Hintermauerung wird etwa 80 cm dick, je schlechter die Steine sind desto mehr braucht es.

Wenn die Mauer den Hangdruck abfangen soll, solltest du sie berechnen lassen.

Das verwendete Gerät: 2 Maurerböcke, ein Kantholz 8/12 5m lang; auf guten Faserverlauf achten, ein Schalungsträger H20 wäre besser

Laufkatze selber gebaut aus alten Industrierollen und Winkeleisen und Gewindestangen, sollte man sich besser von einem Schlosser zusammenschweissen lassen

Kettenflaschenzug 1 to

eine Steinschubkarre (im Baustellenbild hinten zu erkennen); damit haben früher die Weinbauern ihre Mauersteine transportiert. Man kann die Steine draufwälzen, was ein grosser Vorteil ist.

Viel Bretter für Gerüste - bei einem Projekt dieser Grösse lohnt es sich unnbedingt, bequeme und leicht fahrbare Zuwege und Rampen zu schaffen. Das verringert wesentlich die Unfallgefahr, wobei ich mich zur SUVA-Konformität meiner Einrichtungen nicht äussern möchte.

Sehr viele Arbeitshandschuhe und Schuhe mit Stahlkappen ...

Ausdauer, Geduld, noch mehr Ausdauer ...

Begrünung: Man kann einzelne Stossfugen breiter lassen und nachher mit geeigneten Pflanzen besetzen, schmale Terrassen für Spalierobst lassen, usw.

tsa_tm1.jpg

tsa_tm2.jpg

 
Das mit den Granitquadern würde ich ohne schwere Maschinen sein lassen, die Dinger sind ziemlich schwer von Begriff, wenn sie nicht dort sind, wo sie hin sollen.
Klares Votum, merci!

Eins meiner verwirklichten Projekte, aus Steinen vor Ort, siehe Bilder unten.
Megaschön geworden, Gratulation, und passt natürlich optisch super zum wunderschönen Gaden daneben! Diese Variante ist für mich vermutlich ungeeignet, da mir die Geschicklichkeit fehlt, die optimale Position für jeden Stein zu finden. Bei Quadern ist das geometrisch halt etwas einfacher. Zudem weiss ich von anderen Projekten, dass man den einzelnen Stein manchmal lange büscheln muss und ich mache mir Sorgen, dass meine Handgelenke nach der halben Mauer schlapp machen könnten.

Das mit den Maurerböcken ist eine Superidee: die sind viel variabler als jede Holzkonstruktion. Ebenso die Idee mit dem Schalungsträger: eine Laufkatze liesse sich auch sehr gut drauf platzieren.

bei einem Projekt dieser Grösse lohnt es sich unnbedingt, bequeme und leicht fahrbare Zuwege und Rampen zu schaffen.


Genau das ist eben das Problem bei diesem Projekt. Rundum ist alles verbaut; der einzige Zugang ist von unten her über die Garagen hinein (auf die man wie erwähnt wahrscheinlich keine Fahrzeuge stellen) kann.

Vielen Dank für deine Inputs, emil17. Das Bild wird immer klarer (aber leider nicht harmonischer) vor meinen Augen. Ich glaube, ich muss mich mit dem Lottospiel anfreunden, sonst wird das deutlich schwieriger als erhofft.

 
Ich glaube, ich muss mich mit dem Lottospiel anfreunden, sonst wird das deutlich schwieriger als erhofft.
Ich möchte Dir mit meinem Beitrag Mut machen, es zu probieren. Wenn du Steine vom Steinbruch hast (ich musste nehmen, was da war) ist das Mauern einfacher, wenn die Steine vernünftige Grösse haben und schon einigermassen quaderig sind. Das ist ein gewisser Mehrpreis allemal wert.

Der Charakter der Mauer wird durch das Steinmaterial wesentlich mitbestimmt, man wird auch sehr bald geschickter darin. Es gibt auch Kurse im Trockenmauern; wenn man die Prinzipien praktisch gezeigt bekommt hilft das am Anfang sehr.

Wenn das Material nach oben muss, solltest du die Steine kleiner nehmen. Eine Motorkarrette oder kleiner Raupentransporter wird die Arbeit sehr erleichtern.

Ein Alternative ist, statt Steine einen Verbau mit Robinienrundholz zu machen; das ist sehr dauerhaft und kostet nicht die Welt. Es wird oft beim Waldstrassenbau und bei Böschungsbefestigungen verwendet.

Das Tansportproblem bleibt; die Stämme sind auch schwer. Aber die bewegten Mengen sind deutlich geringer.

 
Ich möchte Dir mit meinem Beitrag Mut machen, es zu probieren.
Danke, das ist lieb von Dir! Das Internet ist ja oft ein Ort der Negativität und ich bin Dir und den anderen KommentatorInnen sehr dankbar für die konstruktiven Beiträge!

Wenn du Steine vom Steinbruch hast (ich musste nehmen, was da war) ist das Mauern einfacher, wenn die Steine vernünftige Grösse haben und schon einigermassen quaderig sind. Das ist ein gewisser Mehrpreis allemal wert.
Da muss ich noch sehr viel mehr dazu in Erfahrung bringen.

Der Charakter der Mauer wird durch das Steinmaterial wesentlich mitbestimmt,
Total, von verspielt-grün bis technokratisch-aufgeräumt ist alles möglich. Ich muss mich vertieft mit der Thematik auseinandersetzen.

man wird auch sehr bald geschickter darin. Es gibt auch Kurse im Trockenmauern; wenn man die Prinzipien praktisch gezeigt bekommt hilft das am Anfang sehr.
So ein Kurs hätte mich schon lange einmal gereizt. Ich schaue mich mal um.

Wenn das Material nach oben muss, solltest du die Steine kleiner nehmen. Eine Motorkarrette oder kleiner Raupentransporter wird die Arbeit sehr erleichtern.
Das wird aufgrund der Topographie leider wahrscheinlich keine Variante sein, denn der einzige befahrbare Weg führt über den Sitzplatz der Nachbarn und auch dann gibt es noch danach noch mind. drei Treppenstufen zu bewältigen. Entweder trage ich die Steine einzeln auf einem Rucksack die Treppe hoch (nicht besonders effizient) oder aber es muss eine Krankonstruktion her (gemietet, gekauft oder selbstgebastelt). Die dritte Variante scheint mir unausweichlich.

Ein Alternative ist, statt Steine einen Verbau mit Robinienrundholz zu machen; das ist sehr dauerhaft und kostet nicht die Welt. Es wird oft beim Waldstrassenbau und bei Böschungsbefestigungen verwendet.
Danke für die Idee; habe mich aber kurz beschlaut und sehe, dass Robinie ja ein invasiver Neophyt ist und von ziemlich weither (Slowakei, Ungarn etc.) aus monokulturartigen Plantagen hergekarrt wird. Robinienrundholz kann dafür offenbar ähnlich lange wie Bahnschwellen halten (mit deutlich weniger polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen). Ich würde Steine zwar eigentlich bevorzugen; aber ich werde mir das genauer anschauen.

Das Tansportproblem bleibt; die Stämme sind auch schwer. Aber die bewegten Mengen sind deutlich geringer.
Ja, auch für die Stämme wäre wohl eine Art Kran vonnöten.

Ich werde mich deutlich schlauer machen müssen und Fachleute müssen so oder so erst einmal her, damit ich aus meiner selbstverschuldeten Mauerunmündigkeit gehen kann. ;-)

Vielen Dank für Eure Inputs!

 
Nur falls sich jemand hierhin verirrt, ein paar Links als Nachgedanken. Ich bin vom Gedanken der Granitquader schon ein bisschen abgekommen, aber ich bin noch so früh in der Planung, dass ich das mal als Option noch auf dem Tisch behalten will.

Die Konstruktion dieses Krans kommt meiner Vorstellung sehr nahe; ich würde das allerdings lieber mit einem Doppel-T-Träger und Laufkatze realisieren wollen: https://www.youtube.com/watch?v=QnU0EONYWX0

grafik.png

Interessantes Video zu händischen Techniken des Steintraports deutlich jenseits meiner Gewichtsklasse (absolut verrückt, was mit ein bisschen Planung und unter Einsatz von archimedischen Prinzipien möglich ist): https://www.youtube.com/watch?v=E5pZ7uR6v8c .

grafik.png

Ein ähnliche Herangehensweise auf tieferem Gewichtsniveau und weniger clever, dafür effektiv: https://www.youtube.com/watch?v=4AT9TVdecIU .

grafik.png

Hier eine Zusammenstellung von sehr einfachen Steinbewegungstechniken: https://www.youtube.com/watch?v=oxyOtnSAqtY .

grafik.png

Ein Video, das zeigt, wie man es wohl doch nicht machen sollte (gerade mit Kindern auf Platz), aber das auch zeigt, dass eben doch Erstaunliches möglich ist: https://www.youtube.com/watch?v=Ek3mxmNroGQ .

grafik.png

Ein Video, bei dem der Einsatz einer Seilwinde zum Erfolg führt: https://www.youtube.com/watch?v=ZqMLccin1JQ .

grafik.png

Wenn es mir vielleicht auch nicht direkt etwas bringt, so vervollständigt es doch meine Sicht auf die Dinge. Das Bild wird langsam klarer, aber hochauflösend ist es noch nicht.

 

Statistik des Forums

Themen
27.530
Beiträge
257.883
Mitglieder
31.809
Neuestes Mitglied
Bodhi