Projektbericht:
Inzwischen habe ich die vollautomatische Bewässerungsanlage in unserem Garten installiert. Das Projekt war umfangreich, teilweise chaotisch – aber am Ende absolut lohnenswert. Hier teile ich meine Erfahrungen, Tipps und auch die Dinge, die nicht ganz rund liefen – damit andere sich besser vorbereiten können.
Planung & Systemaufbau
Der Garten ist recht groß, und entsprechend hoch war der Aufwand: Insgesamt habe ich rund
700 Meter Rohrleitungen verlegt und
neun verschiedene Bewässerungskreise eingerichtet. Diese decken verschiedene Bereiche ab – von großen Rasenflächen bis zu Gemüsebeeten.
Ich habe 32mm Rohre genommen um die Druckverluste so klein wie möglich zu halten, es reichen aber auch 25mm Rohre für normale Gärten.
Zum Einsatz kamen:
- Getrieberegner von Hunter für große Flächen
- Sprüh- und Streifenregner, ebenfalls von Hunter, für kleinere Rasenflächen
- Tröpfchenbewässerung (Rainbird und Gardena) für insgesamt neun Beete
Alle Leitungen laufen zu zwei zentrale Steuerstelle – meiner sogenannten
„Kommandozentralen“. Hier befinden sich die
Ventilboxen, die über eine Drainageschicht in einem größeren Schacht installiert wurden. Die Steuerung erfolgt über
elektrische Magnetventile, die sich automatisch über eine Zeitschaltsteuerung oder App öffnen lassen (gekoppelt an einen Feuchtesensor und Wetterforecast um zu sagen wanns trocken ist oder gleich regnet).
Die Bauphase: Fräsen, Fluchen, Fertigstellen
Rasenvorbereitung
Ich habe mit einem
Sodenschneider gearbeitet, um die Grasnarbe dort sauber abzuschälen, wo später die Gräben für die Leitungen verlaufen sollten. Das erleichtert die spätere Wiederherstellung des Rasens erheblich (wenn man nicht solange hat wie ich).
Grabenarbeiten
Für die eigentlichen Leitungsgräben kam eine
Grabenfräse zum Einsatz – eine enorme Arbeitserleichterung, aber nicht ganz ohne Tücken. Der Boden war zwar trocken, aber das Fräsen hinterlässt trotzdem eine ziemliche Sauerei (das Gerät ist fast 500kg schwer und nur schon durch das Eigengewicht gibt es Landschäden). Und wenn Wurzeln quer im Weg lagen, wurde es richtig unangenehm: Die Fräse kommt zwar durch, aber es zerreißt den Rasen drumherum.
- Standardtiefe Graben: 20–30 cm
- An Knotenpunkten mit bis zu 7 Rohren übereinander: 60 cm
Das ist nicht ohne – besonders, wenn man alleine arbeitet. In meinem Fall musste der Rasen rund
5 Tage lang offenliegen, bis alle Leitungen verlegt waren. Leider führte das zu
Rasen-Verbrennungen an einigen Stellen, weil der abgeschälte Rasen nicht mehr genug Feuchtigkeit bekam.
Tipps
1. Gute Planung spart viel Zeit
Ein detaillierter Verlegeplan, möglichst mit Einzeichnung aller Kreise, Höhenunterschiede und eventueller Hindernisse (z. B. Baumwurzeln und Stromleitungen) ist Gold wert.
2. Trockenes Wetter ist Pflicht, aber…
…trotzdem entsteht ein Morast. Deshalb: Bretter auslegen, um Trittschäden zu vermeiden, und nur kleine Abschnitte öffnen.
3. Bei großen Projekten: Hol dir Hilfe!
Alleine brauchst du sehr lange – und je länger die Gräben offen sind, desto höher der Schaden am Rasen.
Fazit
Die Installation einer Bewässerungsanlage ist kein Wochenendprojekt – zumindest nicht in dieser Größenordnung. Es braucht Planung, Zeit und einiges an körperlichem Einsatz. Aber es lohnt sich: Heute läuft die Bewässerung vollautomatisch, effizient und genau dort, wo sie soll. Der Rasen ist gesünder, die Beete gedeihen besser, und ich habe endlich mehr Zeit, den Garten zu genießen statt ständig mit dem Schlauch herumzulaufen.
Wenn ich nochmal anfangen müsste? Ich würde alles wieder machen – nur besser organisiert und mit ein paar Helfern mehr!