Makler

derocco

New member
Wie kann es eigentlich sein, dass ein Makler einfach 2 bis 2.5% des Endpreises kassieren kann.
Die gebotene Dienstleistung ist ja sehr überschaubar.
95% der abgegeben Exposée sind inhaltlich wie layouttechnisch eine einzige Katastrophe.
Kaum einer scheint in der Lage zu sein pro Objekt die für den Käufer relevanten Infos sauber aufzubereiten. (Das wäre meiner Meinung nach ja das mindeste)
Nehmen wir mal an ein Objekt für 2.5 Millionen: Da sind wir bei 50'000 bis 60'000.-

Ein Top Anwalt in Zürich nimmt heute etwa 550.- pro Stunde.
Wenn ich das auf Arbeitsstunden runterbreche müsste sojemand ja 110 Arbeiten dafür.

Jetzt sprechen wir aber im BESTEN Falle von einem "Immobilienvermarkter/in mit eidg. Fachausweis" das ist eine 1 bis 1.5 Jahre BERUFSBEGLEITENDE Ausbildung und kein Masterstudium mit Doktorat und Anwaltsprüfung.

Also irgendwas ist doch da Faul. Wo bleibt denn das ganze Cash hängen?
Mal angenommen jemand flippt nur 10 Liegenschaften für 1.5 Millionen pro Jahr.
Da bleibt dem auch nach Geschäftsauslagen, AHV, PK etc noch ein unerhöt hoher Betrag.
 
Ich habe den Eindruck, dass es als aussenstehender womöglich schwierig ist, die ganzen Details der Erfolgsrechnung eines Immobilienmaklers zu verstehen (basierend auf einer einzigen Kennzahl, welche dir vorliegt).

Weisst du wieviele Makler 10 Liegenschaften für 1.5m pro Jahr verkaufen?
Bei 2% sind dies 300k CHF. Vielleicht verdient der Makler davon dann die Hälfte (dies ist ein grober Ansatz, welchen ich aus anderen Industrien kenne).

Wahrscheinlich gibt es schon einige Makler, welche gut oder sehr gut verdienen. Aber das ist ja kaum überraschend. Es gibt auch Anwälte, Architekten, Zahnärzte, .... welche gut verdienen.

Hier noch eine Indikation:
 
Genau weil es so einfach aussieht, scheint mir werden sehr viele Leute angezogen die auf diesen Zug aufspringen wollen.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass viele Makler auf einem erschreckend niedrigen Level arbeiten. (Dokumentation; Präsentation; Auftreten, Follow-up etc.). Die Unterschiede schon nur z.B. bei den Inseraten auf Immoscout etc. finde ich erschreckend. Bei einigen davon kann man sich schon fragen wozu man dafür wirklich 2 - 3% der Transaktionssumme bezahlt.

Niemand ist verpflichtet mit einem Makler zu verkaufen wenn ihm die Margen nicht passen. Nennt sich freie Marktwirtschaft.
Jeder Hausverkäufer sollte - gerade weil doch relativ hohe Summen im Spiel sind - seinen Makler sorgfältig auswählen. Bei jeder Fassadenrenovation holt man mehrere Offeren ein und fragt nach Erfahrungen von anderen.
 
Hallo @derocco, @muraxi9001, @dothebeat

Es ist schon so, dass viele unqualifizierte Leute sich MaklerIn nennen und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Und ein eidg. Fachausweis der in einem halben Jahr erworben wird, macht aus einer Hausfrau definitiv (noch) nicht eine Fachperson, welche reell eine Liegenschaft beurteilen kann. Für mich auch immer wieder erstaunlich, dass diese sich diese im Markt halten können. Aber wie bei anderen Berufen gilt halt die alte Wahrheit: "dass prüfe, wer sich binde" auch in diesem Metier, wie bei Anwälten, Schönheitschrurgen, etc.....

Daher vielleicht auch einmal eine Zweitmeinung einholen. Wieso nicht von einmal von einem lokal tätigen Baufachmann mit langjähriger Erfahrung?

Schönen Abend, Urs
 
Ich kann mich da allen Vorschreibern nur Anschliessen.

Wir hatten mit vielen Maklern zu tun. Mit der Zeit lernt man einen guten von einem schlechten Makler zu unterscheiden. Einige waren definitiv "ihr Geld" nicht wert. Bei mir persönlich hat sich da auch der Eindruck erschlichen das sich einige einfach eine goldenen Nase verdienen wollen. Im Sinne von: 4-5 Wohnungen pro Jahr verkaufen und man hat schon ein hohes oder mindesten mittleres Jahreseinkommen unter wenig Arbeitsaufwand erziehlt.

Ein Beispiel das tatsächlich so passiert ist:
Makler fährt mit Cabrio Porsche vor. Schicker 1a Anzug. Kennt jedoch nichtmal die Eigentumsverhältnisse der Überbauung. Kann den Versicherungswert und Eigenmietwert nicht nennen. Schwärmt von niedrigen Wohnkosten kann aber nicht sagen wie die Wohnung geheizt wird. Erklärt das die Verkaufsanzahlung von 40'000 Franken nicht zurückbezahlt werden, sollte nach der Reservierung kein Verkauf stattfinden (übrigens rechtlich überhaupt nicht zulässig). Meint wir sollen uns schnell Entscheiden da andere Interessenten die Türe einrennen.

Diese Wohnung haben wir danach direkt aus unserer Liste gestrichen. Nicht wegen der Wohnung, sondern wegen dem Makler.
 
wie in jeden Beruf gibt es gute und schlechte Makler, wenn man mal einen guten gefunden hat, einfach behalten :)

LG
 
Welche Möglichkeiten gibt es einen Maklervertrag zu kündigen wenn dieser auf eine bestimmte Dauer vereinbart wurde? Wie schautes mit Schadensersatz für den Makler aus?
 
Oder man verzichtet einfach auf den Makler und macht die Arbeit selber.
Ich finde es auch unerhört, was hier teilweise für Beträge abkassiert werden. Wenn mehr Leute auf die Dienstleistungen eines Maklers verzichten, wird der Markt das regeln und die Preise werden wohl gesenkt.

Die grössere Unverschämtheit finde ich die Honoraransätze von Notaren. Was hier abgeht ist in meinen Augen Diebstahl und kriminell! Als ich bei meinem Liegenschaftskauf die Rechnung des Notart erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen! Viele der Posten sind einfach nur dreist, z.B. Nutzung Büro und Computer. Sorry, wenn ich schon eine Pauschale für die Handänderung bezahle, sowie die Verfassung des Kaufvertrags etc. sollten eigentlich die Bürokosten gedeckt sein. Bereits die Eröffnung eines Klienten- Kontos hat CHF 100.- gekostet! Wenn ich einem Neukunden sagen würde, er müsse etwas bezahlen dass er bei unserer Firma eine Kundennummer erhält, würde er bei einem unserer Mitbewerber bestellen! Aber ein Notar kann sich das leisten und wie ein Fürst leben. Man kommt nicht um sie herum, wenn man etwas käuflich erwirbt und hat keine andere Möglichkeit, als zähneknirschend die horrenden Gebühren abzudrücken.
 

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