Fussbodenheizung nachrüsten kombiniert mit Radiatoren

Bärner Bär

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07. Apr. 2024
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Hallo zusammen

Wir kaufen per nächsten Frühling ein EFH und überlegen uns, welch Renovationen wir zu Beginn anpacken könnten.
Im Wohnzimmer werden wir voraussichtlich den Boden ersetzen (momentan Laminat). Geplant ist ein Vinylboden.
Da kam mir der Geanke, dass man in Erwägung ziehen könnte, im Wohn- und Essbereich (rund 55m2) gleich eine Fussbodenheizung nachzurüsten. Das ganze Haus wird mit Radiatoren (siehe Fotos im Anhang, oder nennt ma die Konvektoren?) und einer Ölheizung beheizt.
- Ist es möglich, das Haus im EG mit einer FBH und den Rest mit Radiatoren zu beheizen? Wäre das Vorgehen auch sinnvoll?
- Ich denke, dass wir irgendwann über eine Wärmepumpe nachdenken werden. Lohnt sich da eine Kombination FBH&Radiatoren? Oder fährt man mit reinen Radiatoren/Konvektoren praktisch gleich gut? Oder lohnt sich die FBH mit einer WP ziemlich schnell?
- Wie verhält sich die Kombination, solange noch die Ölheizung läut? Werden die Heizkosten dadurch steigen oder gleichbleibend sein, wie wenn nur mit Radiatoren geheizt wird?
- Mit welchem Budget muss hier ca gerechnet werden? Komplette Montage der FBH und des neuen Bodens.

Falls jemand Anbieter aus der Nähe kennt (Oberaargau), dar er mir diese gerne per PN melden.

Gruss
Bärner Bär
 

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- Ist es möglich, das Haus im EG mit einer FBH und den Rest mit Radiatoren zu beheizen? Wäre das Vorgehen auch sinnvoll?
Das ist durchaus möglich. Es ist eine Frage der Investitionskosten. Bezüglich des Energieverbrauches ist es sicher sinnvoll. Es ist ja auch eine Investition über Jahrzehnte.
- Wie verhält sich die Kombination, solange noch die Ölheizung läut? Werden die Heizkosten dadurch steigen oder gleichbleibend sein, wie wenn nur mit Radiatoren geheizt wird?
Durch die geringere Vorlauftemperatur der Bodenheizung werden die Heizkosten sinken. Das kann sogar erheblich sein. So ganz grob über den Daumen, ist die Vorlauftemperatur bei einer FBH ca.10° niedriger.
- Ich denke, dass wir irgendwann über eine Wärmepumpe nachdenken werden. Lohnt sich da eine Kombination FBH&Radiatoren? Oder fährt man mit reinen Radiatoren/Konvektoren praktisch gleich gut? Oder lohnt sich die FBH mit einer WP ziemlich schnell?
Man kann die Bodenheizung und die Radiatoren auch mit einer Wärmepumpe problemlos parallel betreiben. Bodenheizungen benötigen geringere Vorlauftemperaturen, und benötigen daher auch weniger Energie. Wie schnell es sich lohnt ist natürlich von vielen Faktoren (Gebäudedämmung etc.) abhängig, und kann ich dir hier so nicht beantworten. Je besser die Gebäudedämmung, um so schneller lohnt es sich.
- Mit welchem Budget muss hier ca gerechnet werden? Komplette Montage der FBH und des neuen Bodens.
Das ist eine Frage, wie man es ausführt. Es gibt Anbieter, welche Schlitze für die Bodenheizung in den bestehenden Unterlagsboden einfräsen. Man kann den Unterlagsboden entfernen und alles mit der FBH neu aufbauen. Je nach machbarem zusätzlich Aufbau gibt es auch belegbare Dämmplatten zum verlegen der FHB. Die 2 Links sollen nur die Technik zeigen, und sind keine Empfehlungen, da ich die Firmen auch nicht kenn.

Gruss Pit
 
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Man kann die Bodenheizung und die Radiatoren auch mit einer Wärmepumpe problemlos parallel betreiben. Bodenheizungen benötigen geringere Vorlauftemperaturen, und benötigen daher auch weniger Energie. Wie schnell es sich lohnt ist natürlich von vielen Faktoren (Gebäudedämmung etc.) abhängig, und kann ich dir hier so nicht beantworten. Je besser die Gebäudedämmung, um so schneller lohnt es sich.

Allerdings muss doch die Wärmepumpe dennoch die höhere Vorlauftemperatur erreichen, welche noch für die Radiatoren benötigt wird. Für die Fussbodenheizung wird dann daraus über einen zweiten Mischer eine tiefer Vorlauftemperatur gemischt. Jedenfalls ist das bei uns so. Wir haben sowohl Fussbodenheizung als auch noch Radiatoren (allerdings mit einer Ölheizung).

Kann man trotzdem mit einer Energieeinsparung rechnen, wenn die Wärmepumpe das Wasser schlussendlich doch auf die höhere Vorlauftemperatur für die Radiatoren erhitzen muss? Das leuchtet mir nicht ganz ein.
 
Die Wärmepumpe wird die benötigte Temperatur für Radiatoren ins System einspeisen. Für die Bodenheizung gibt es ebenfalls einen "Mischer", welcher die Rücklauftemperatur+ die zusätzlich benötigte Vorlauftemperatur wieder in die Bodenheizung bringt. Da die FBH perse mit niedrigeren Temperaturen arbeitet (max. 45°C), muss auch entsprechend weniger Wasser vom Vorlauf über den "Mischer" mit in das Bodenheizungsystem eingebracht werden. Je weniger Energie man in den Raum hineinbringt, um so weniger Heizenergie wird benötigt. Hoffe das ist so verständlich.
Gruss Pit
 
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Stimmt, mein Überlegungsfehler. Die WP muss dank der Fussbodenheizung natürlich weniger Wasser auf dieselbe Temperatur erwärmen, als wenn nur mit Radiatoren geheizt würde.
 
Das ist durchaus möglich. Es ist eine Frage der Investitionskosten. Bezüglich des Energieverbrauches ist es sicher sinnvoll. Es ist ja auch eine Investition über Jahrzehnte.

Durch die geringere Vorlauftemperatur der Bodenheizung werden die Heizkosten sinken. Das kann sogar erheblich sein. So ganz grob über den Daumen, ist die Vorlauftemperatur bei einer FBH ca.10° niedriger.

Man kann die Bodenheizung und die Radiatoren auch mit einer Wärmepumpe problemlos parallel betreiben. Bodenheizungen benötigen geringere Vorlauftemperaturen, und benötigen daher auch weniger Energie. Wie schnell es sich lohnt ist natürlich von vielen Faktoren (Gebäudedämmung etc.) abhängig, und kann ich dir hier so nicht beantworten. Je besser die Gebäudedämmung, um so schneller lohnt es sich.

Das ist eine Frage, wie man es ausführt. Es gibt Anbieter, welche Schlitze für die Bodenheizung in den bestehenden Unterlagsboden einfräsen. Man kann den Unterlagsboden entfernen und alles mit der FBH neu aufbauen. Je nach machbarem zusätzlich Aufbau gibt es auch belegbare Dämmplatten zum verlegen der FHB. Die 2 Links sollen nur die Technik zeigen, und sind keine Empfehlungen, da ich die Firmen auch nicht kenn.

Gruss Pit
Danke dir für deine Ausführungen.

Kennst du dich aus, in wie weit solche Radiatoren mit einer Wärmepumpe effizient betrieben werden können? Ich habe mal gelesen, je grösser die Radiatoren, desto effizienter in Kombination mit der Wärmepumpe.

Ich frage mich diesbezüglich, ob eine Fussbodenheizung überhaupt nötig wäre, wenn das Wohnzimmer mit drei solcher Radiatoren (2mx1m Fläche) beheizt wird.
 
Das ist so weit richtig. Wenn du mehr Fläche für die Wärmeabstrahlung hast, kannst du mit einer geringeren Vorlauftemperatur arbeiten, um die Gleiche Wärmeenergie in den Raum zu bringen. Dabei gibt es aber, die Effizienz betreffend, einiges zu beachten. Diese Berechnungen basieren oft auf "alte" Heizkörper und den damaligen Vorlauftemperaturen von 70-80°C. Du hast schon Konvektoren verbaut, welche auf gleicher Grundfläche mehr Wärmeenergie abgeben können als konventionelle Heizkörper. Spezielle Niedrigtemperaturheizkörper haben dann noch etwas mehr "Heizfläche" bei gleicher Grundfläche (~50% mehr als konventionelle Heizkörper). Die Frage wäre jetzt, bringt es in deinem Fall auch so viel mehr, dass man langfristig auch mit einer Wärmepumpe eine relevante Einsparung hat. Wenn du aktuell, mit 50-55°C Vorlauf arbeitest, wird dir die Umrüstung auf Niedertemperaturheizkörper natürlich weniger bringen, als wenn du aktuell noch mit 70-80° Vorlauf arbeitest. Für eine Wärmepumpe sind 50 oder 55° kein Problem, sie laufen dann halt nahezu unter Volllast. Hier noch etwas grundsätzliches. Man benötigt erheblich weniger Energie um Wasser von 35° auf 45° aufzuheizen, als von 45 auf 55°C. Dies ist wichtig zu wissen, wenn du nur die Konvektoren wechseln möchtest. Wenn du weiter mit den neuen Konvektoren mit 50° arbeiten möchtest, die Rücklauftemperatur aber geringer als jetzt ist, benötigst du mehr Heizenergie, als bei einer Bodenheizung, die du mit 40-45° versorgen kannst. Bodenheizung kann man deshalb mit einer geringen Vorlauftemperatur betreiben, weil die Wärme gleichmassig von unten im Raum aufsteigt. Bei Heizkörper/Konvektoren funktioniert die Wärmeverteilung zu einem Teil durch Abstrahlung, zum anderen Teil durch Verteilung in der Luft, also durch eine vertikale Luftverteilung (Konvektion). Du solltest dich aber unbedingt auch mit dem Hydraulischen Abgleich beschäftigen, Wärmepumpe hin oder her. Info in der Anlage.
Ich hoffe, dass ist so verständlich, wenn nicht einfach nochmal anfragen.

Gruss Pit
 

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Spannend! Ich bin ein paar Jahre weiter.

Wir haben ein Haus übernommen, in welchem wir im EG grössere Sanierungsarbeiten vorgenommen haben. Im gleichen Zuge, haben wir eine Bodenheizung nachgerüstet - im OG sind weiterhin Radiatoren. Diesen Frühling haben wir die Luft-Wasser Wärmepumpe installiert (vorher Gas). Ich bin gespannt auf den Winter und wie sie sich schlagen wird.

Im nächsten Schritt muss das Dach ersetzt werden. Im Dachgeschoss wäre ebenfalls eine Bodenheizung angedacht. D.h. 2 Stockwerke mit, 1 ohne. Die Dachsanierung wird energetisch sicherlich sehr positiv wirken.

Wir haben's mit Comfortfloor umgesetzt. Ich war sehr zufrieden und dankbar, dass die mir gleich noch den Parkett und die Sockelleisten gemacht haben. Da ich die Bauleitung gemacht habe, war's mir recht, ein paar Ansprechpartner weniger zu haben. Auf der Seite gibt's einen Kostenrechner. Schau mal oder hol dir eine Offerte ein.
 

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