Fensterrenovation: Risikofaktor Schimmelbildung?

PolygonWindow

New member
Guten Tag, ich würde gerne gewisse Holzfenster mit jeweils 2 Flügel, welche nun fast 40 Jahre auf dem Buckel haben ersetzen. Nicht komplett alle aber einen Teil und zwar immer mit neuem Rahmen mit Alu (aussen) PVC (innen).

In den 40 Jahren hat sich ja viel getan in der Fenstertechnik und diese haben mittlerweile eine 3fach Verglasung etc. Was man immer wieder liest ist, dass eine Fensterrenovation nicht immer risikofrei ist und es zu ungewohnter Schimmelbildung kommen kann?! Der Verkäufer der Fensterfirma hat aber keine geringsten Zweifel dazu als er die Fenster besichtigen kam. Einfach gut lüften etc. Fand ich schon ein wenig komisch und fragte mich ob es hier nur um den Umsatz ginge? Falls diese Schimmelbildung Jahre später auftauchen ist er ja sicher fein raus.... Im Winter bildet sich jeweils unten an der Fensterscheibe Kondenswasser und ich frage mich wo das nachher hingeht bei den neuen Fenster?!

Wie sind eure Erfahrungen mit Fensterrenovationen und Schimmelbildung welche ja wohl vorallem im Winter ein Problem wird? Kann man das einfach umgehen mit geplantem Lüften oder müsste man dies vorher fachmännisch abklären lassen? Gibt es noch weitere Risikofaktoren welche man prüfen sollte bevor man die alten Fenster ersetzt?

Besten Dank
 
Meist basieren die Meldungen über Schimmel daher, dass ältere Fenster/Gebäude nicht so dicht waren, und es deshalb weniger Luftbewegung im Raum stattfindet. Die Frage wäre also, wie ist dein Gebäude gedämmt, wie dicht ist das Gehäuse, wie wird es beheizt, gibt es eine Wohnraumlüftung. Gibt es aufsteigende Warmluft unter den Fenstern. Wenn nach dem Einbau neuer Fenster, egal ob 2-fach oder 3fach verbaut ist, sich die Schimmelbildung erhöht, kann man dies durchaus mit mehr Lüften regulieren.
Wir haben bei unserer 3-fach Verglasung kein Kondenswasser unten an der Scheibe. Sollte es sich trotzdem bei jemanden bilden, verdunstet es einfach. Dauerhaft gut ist das nicht. Wichtig ist, dass man auf den korrekten Einbau achtet, und dieser nach dem Stand der Technik ausgeführt wird. Hier mehr dazu. Und hier speziell bei einer Montage nur mit PU-Schaum. Zusammengefasst: Der Schaum zwischen Fenster und Laibung dient der Dämmung. Die Bewegungsfuge innen muss mit einem luftdichten Band verschlossen werden, aussen mit einem schlagregendichten, diffusionsoffenen Band verschlossen werden. Dies ist die Abdichtung. Nur so ist es eine korrekte Montage. Nur weil es viele anders machen, ist es noch lange nicht richtig. Das von dir beschriebene Kondenswasser hängt mit dem Taupunkt zusammen. Wenn warme und kalte Luft aufeinandertrifft kondensiert es. Es hängt also davon ab, wie kalt es draussen ist, und wie warm es innen ist. An der Stelle am Fenster wo diese beiden Temperaturen aufeinandertreffen, kondensiert es. Das hängt natürlich auch von der Art der Verglasung, der Glasstärke, der Befüllung der Glaszwischenräume (Argon ect.)ab. Also alles was die Wärmedämmung des Glases oder des Rahmens beeinflusst. Oft hat der Rahmen (Uf-Wert) bessere Dämmeigenschaften als das Glas (Ug-Wert). Deshalb kondensiert es auch meist am Glas. Es kann aber durchaus anders herum sein, dann kondensiert es am Rahmen, was bei Holzrahmen innen sicher nicht von Vorteil ist. Wichtig, nach dem Einbringen des Dämmschaumes unbedingt darauf achten, dass dieser vollflächig und gleichmassig eingebracht wurde. Bei schlampiger Einbringung hast du sonst an unterschiedlichen Stellen auch unterschiedliche Dämmeigenschaften, was an diversen Stellen ebenfalls zur Kondensation führen kann. Dies äussert sich dann nach Jahren, mit Schimmel an der Wand, an der Stelle wo es zuvor unsichtbar kondensiert.
Am Ende sprichst du aber zweierlei Problemmöglichkeiten an.

Gruss Pit
 
Die Frage wäre also, wie ist dein Gebäude gedämmt, wie dicht ist das Gehäuse, wie wird es beheizt, gibt es eine Wohnraumlüftung. Gibt es aufsteigende Warmluft unter den Fenstern. Wenn nach dem Einbau neuer Fenster, egal ob 2-fach oder 3fach verbaut ist, sich die Schimmelbildung erhöht, kann man dies durchaus mit mehr Lüften regulieren.
Danke für Ihre Antwort. Nun zu der ersten Frage das kann ich leider nicht im Detail beantworten. Ich habe auch keine Ahnung was für Dämmungsvarianten es alles gibt. Es ist ein MFH was beinahne 40 auf dem Buckel hat. Wenn dan müsste man das ganze haus sanieren. Individuell ist da nichts machbar. Das Nachbarhaus hat dies z.B. getan und dort gibts irgend ein Minergie System welches eigentsändig lüftet also nicht mehr mit Fenster öffnen etc. Geheizt wird mit einer Bodenheizung (Öl).
Im Winter spüre ich z.B die Kalteluft unten am Fensterrahmen also wirklich dicht ist das nicht.

Ich frage mich nun ob ich vorerst nur 1-2 Fenster mit wirklichen Mängel (Alterserscheinungen) wechseln soll oder alle 4 der gleichen Front. Preislich wird sich das sicher enorm nach oben auswirken ?!

Einem Fensterbauer kann das ja alles egal sein. Kosten für Schäden werden alle via Vertrag ausgeschlossen das macht mich ein wenig unstimmig jetzt.
 
Du musst bedenken, dass evt. in einigen Jahren der gleiche Fenstertyp nicht mehr verfügbar ist. Wichtig ist, dass du im Vertag forderst, dass die Montage bezüglich der Dämm- und Dichtigkeitseigenschaften nach den Vorgaben des IFT Rosenheim durchgeführt wird. Die Mehrkosten sind Marginal. Tut er dies nicht, sollte man Abstand von dieser Firma nehmen. Alle seriösen Fensterbauer kennen diese Vorgaben. Man kann Schäden in Folge eine Sachmangels auch nicht pauschal ausschliessen. Sich nur mit falschem Lüften herauszureden funktioniert halt nur, wenn die Montage nach den Stand der Technik ausgeführt wurde. Wurde das nicht gemacht, spricht man auch von einem versteckten Sachmangel.
Für gewöhnlich hat man früher die Bodenheizungsrohre an den Aussenwänden dichter verlegt. Das gibt eine bessere Luftzirkulation im Raum dies würde auch das Risiko von Kondenswasser reduzieren.
Der Einbau sollte so wie in der Anlage aussehen. Anstatt "Fugendämm Plus" kann auch Schaum eingesetzt werden.

Gruss Pit
 

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